Hamburg. Allein am Wochenende kamen Unbekannte dreimal und beschädigten Basteleien und Pflanzen. Leitung erschüttert: „Wer macht so etwas?“

Magdalena Jahn steht fassungslos in dem Vorgarten der Kita Fliewatuut an der Paul-Sorge-Straße in Niendorf. „Ich kann es mir nicht erklären. Wer macht so etwas?“, fragt die Kita-Leiterin immer wieder. Um sie herum: mutwillig zerstörte und umgekippte Pflanzenkübel und Tontöpfe, abgerissene Blumenkästen, durch die Gegend geschmissene Dekoration.

Zum wiederholten Mal ist die kleine Kita in Hamburg Opfer von Vandalismus geworden. Jetzt hat die Leitung Anzeige bei der Polizei erstattet. Auch andere Kitas in Hamburg waren schon von ähnlichen Vorfällen betroffen.

Kita Hamburg: Unbekannte hinterlassen Scherben und großes Durcheinander

Das erste Mal waren der oder die Unbekannten in der Weihnachtszeit in den Vorgarten der Niendorfer Kita eingestiegen und haben die Adventsdekoration zerstört. Es folgten zwei weitere Vorfälle in unregelmäßigen Abständen, über die auch die „Hamburger Morgenpost“ berichtete. Doch die Aggression, die die Kita an diesem Wochenende erfahren hat, ist massiver als zuvor: An drei Tagen in Folge kamen der oder die Unbekannten und hinterließen Scherben und ein großes Durcheinander.

Allein am vergangenen Wochenende kamen der oder die Unbekannten dreimal und zerstörten den Garten der Kita Fliewatuut in Niendorf.
Allein am vergangenen Wochenende kamen der oder die Unbekannten dreimal und zerstörten den Garten der Kita Fliewatuut in Niendorf. © Juliane Lauterbach | Juliane Lauterbach

Kita-Leitung Magdalena Jahn ist seit zwölf Jahren an dem Standort tätig und zeigt sich erschüttert. „Viel größer als der finanzielle Schaden ist der emotionale Aspekt, denn viele Gegenstände haben die Kinder selbst gestaltet, bemalt oder gebastelt“, so die 45-Jährige.

Niendorf: Kita Fliewatuut wird sich jetzt Überwachungskameras anschaffen

Die 35 Kita-Kinder gehen mit zum Einkaufen, wenn neue Pflanzen gekauft werden, helfen beim Bepflanzen der Hochbeete, zupfen Unkraut und dekorieren den Garten mit selbst gebastelten Gegenständen. „Und natürlich haben sie gesehen, dass ihre Sachen kaputt gemacht worden sind. Das ist ganz schrecklich für die Kinder.“

Die kleine Katzenfigur saß eigentlich immer auf dem Dach des Spielhäuschens. Jetzt liegt sie zwischen Scherben und abgerissenen Blumenkästen-Halterungen.
Die kleine Katzenfigur saß eigentlich immer auf dem Dach des Spielhäuschens. Jetzt liegt sie zwischen Scherben und abgerissenen Blumenkästen-Halterungen. © Juliane Lauterbach | Juliane Lauterbach

Bei den vergangenen Attacken auf die Kita haben Jahn und ihr Team immer sofort wieder alles aufgeräumt. Als am Montagmorgen dann wieder alles zerstört war, haben sie beschlossen: „Wir brauchen Überwachungskameras, und erst wenn die beschafft und angebracht sind, machen wir den Garten wieder schön.“ Die Eltern unterstützen das Vorhaben und sammeln derzeit Spenden.

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Magdalena Jahn sagt, sie habe lange darüber nachgedacht, was der Grund für die Wut auf die Kita sein könne, aber sie könne es sich nicht erklären. „Wir haben keine Streitigkeiten mit den Nachbarn und auch sonst keine Vorfälle gehabt, die diese Aggression rechtfertigen können.“