Hamburg. Weil Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg protestieren, kann die beliebte Sendung nicht wie geplant gesendet werden.
Eigentlich sollte am Dienstagabend in der Sendung „DAS!“ beim NDR in Hamburg-Lokstedt Dr. Christian Mölling, Experte für Verteidigungspolitik, zu Gast sein. Doch kurz vor Beginn der täglichen Sendung um 18.45 Uhr kam ein Hinweis, dass „DAS!“ (das „Rote Sofa“) in der gewohnten Form ausfallen muss.
„Wegen eines Streiks beim NDR fällt ,DAS!‘ aus“, so lautete sinngemäß der eingeblendete Hinweis zu Beginn der ursprünglichen Sendezeit. Als Ersatz brachte der NDR dann ein „Best-of“ und sendete alte „DAS“-Sendungen aus dem vergangenen Jahr.
NDR: Erst kurz vor Sendungsbeginn erfuhren die Verantwortlichen vom Streik
Erst gegen 18.30 Uhr, also 15 Minuten vor dem Start der „DAS!“-Sendung, hat die Redaktion von dem Streik erfahren, so ein NDR-Mitarbeiter gegenüber dem Abendblatt. Betroffen sind vor allem Mitarbeiter in der Regie.
Aber laut Ver.di auch Mitarbeiter aus den Bereichen Licht, Ton, Schnitt oder Grafik. „Die Verhandlungen mit dem NDR laufen seit zweieinhalb Monaten, und es ist kein Tarifvertrag in Sicht und der NDR legt kein Angebot vor“, sagte Björn Siebke, Gewerkschaftssekretär von Ver.di Hamburg, auf Abendblatt-Anfrage.
Die Gewerkschaft fordert zehn Prozent mehr Gehalt und Honorar
Ein Termin für die kommende Woche sei laut Siebke vom NDR abgesagt worden. Die Gewerkschaft fordert unter anderem zehn Prozent mehr Gehalt und Honorar, mindestens 500 Euro, außerdem 250 Euro mehr Gehalt für Auszubildende und Volontäre. An dem Streik hätten sich nach Ver.di-Angaben mindestens rund 100 Mitarbeiter beteiligt.
Es herrsche große Unzufriedenheit unter den freien Mitarbeitern, die kein Krankengeld bekommen, auch Auszubildende verlassen laut Björn Siebke meistens nach ihrer teuren Ausbildung den NDR und würden nicht übernommen.
NDR: „Hamburg Journal“ konnte pünktlich um 19.30 Uhr starten
Nähere Infos zu den Hintergründen des Streiks gab es zunächst keine vonseiten des NDR. Zwar startete das „Hamburg Journal“ pünktlich um 19.30 Uhr, aber auch weitere Sendungen waren am Abend betroffen. Und: „Es kann sein, dass bei den ,Tagesthemen‘ nicht alles wie geplant läuft“, so Björn Siebke.