Hamburg. Rund um eine Parkanlage und ein Einkaufszentrum breiten sich die Nagetiere aus. Jetzt schreitet die Politik ein. Was geplant ist.
Viele Anwohner sind beunruhigt: Rund um die Parkanlage und das Einkaufszentrum am Ernst-Mittelbach-Ring in Niendorf gibt es offenbar ein Problem mit Ratten. Nachdem es vor einiger Zeit bereits Mäusealarm in Eppendorf und Eimsbüttel gegeben hatte, sprechen Anwohner in Niendorf nun von einer Rattenplage.
Das berichtet Ines Schwarzarius, SPD-Mitglied der Bezirksversammlung Eimsbüttel und Sprecherin für den Regionalbereich Lokstedt, Niendorf, Schnelsen. Bei einem Treffen mit dem Stadtteilbeirat in der vergangenen Woche sei das Thema „Tauben und Ratten“ aufgekommen.
Ratten in Niendorf: Verbotenes Füttern von Tauben soll Grund sein
Geschildert wurde die Problemlage wie folgt: „Trotz des bestehenden Verbots werden immer wieder Tauben gefüttert. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Vermehrung der Tauben vor Ort, sondern führt auch zu einer Zunahme der Rattenpopulation“, so Schwarzarius. Denn das Futter locke schließlich auch die Nagetiere an. Diese seien nun mehrfach gesichtet worden, zum Teil auch besonders große Exemplare.
Tatsächlich ist das Taubenfüttern, das hier offenbar in einem direkten Zusammenhang zu dem Rattenproblem stehen soll, verboten. Um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen, setzt sich die SPD Eimsbüttel nun dafür ein, an geeigneten Stellen gut sichtbare Schilder aufzustellen, die auf das Verbot hinweisen.
Ein entsprechender Antrag soll in der kommenden Woche im zuständigen Regionalausschuss beschlossen werden. Die Umsetzung dieser Maßnahme soll in Abstimmung mit dem Stadtteilbeirat Niendorf Nord erfolgen.
Hamburg-Niendorf: Weitere Bereiche des Stadtteils von Ratten betroffen
Das Rattenproblem ist laut Anwohnerberichten allerdings kein punktuelles, sondern gehe weit über den Bereich rund um die Parkanlage hinaus. Auch in einer Reihenhaussiedlung in einer Seitenstraße des Garstedter Wegs sind nun vermehrt Ratten gesichtet, die über die Terrassen huschen.
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Ob es sich dort um immer dasselbe Tier oder um eine größere Population handelt, ist bislang noch unklar. Der Beirat der Eigentümergemeinschaft habe daher nun eine Kammerjägerin bestellt, die Fallen in den Gärten vor den Häusern aufgestellt hat, vor allem rund um die kleinen Geräteschuppen.
„Nach einer Woche will die Expertin wiederkommen und schauen, was sich bei den Ködern getan hat“, sagt eine Bewohnerin, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will, „weil Ratten einfach eklig sind“.
Schädlinge Hamburg: Wer eine Ratte sieht, muss sie melden
Dabei hätten sie und ihre Nachbarn die Komposthaufen längst aufgegeben und nutzten nur noch die grüne Tonne für den Biomüll. Auch in den Häusern auf der anderen Straßenseite seien schon Kammerjäger wegen der Ratten im Einsatz gewesen.
Grundsätzlich ist es in Hamburg so geregelt, dass Ratten gemeldet werden müssen. Entsprechende Meldungen nimmt das Institut für Hygiene und Umwelt unter 040-428457972 entgegen. Weitere Informationen unter hamburg.de/ratten.