Hamburg. Das Kunst- und Kulturcafé hat mit dem ungewöhnlichen Konzept für Aufsehen gesorgt. So kam es zu dem „Auswärtsspiel“ in Essen.
Maiken Wetzels musste zu Wochenbeginn die Eindrücke vom Wochenende erst einmal sacken lassen. Hinter der Geschäftsführerin des Kunst- und Kulturcafés The Village liegt ein emotionales „Auswärtsspiel“. Am Sonnabend feierte die 120-Minuten-PartyPremiere an einem anderen Standort.
Knapp 100 Leute tanzten und sangen zwei Stunden in einem Vereinsheim in Essen in Nordrhein-Westfalen. Maiken Wetzels und ihr DJ-Kumpel Alex rockten im Stadtteil Werden die Turntables. Und die Beats aus Hamburg-Niendorf kamen offenbar gut an. „Es war aufregend, cool, etwas ganz anderes. Die Veranstalter waren aber total happy“, sagt Wetzels.
120-Minuten-Party aus Niendorf feierte Premiere im Pott
Ähnliche Worte wählte das Kulturcafé auch in einem Instagram-Post, der offenbarte, dass der lustige musikalische Betriebsausflug in den Westen ein voller Erfolg war. Unter dem Post fanden sich jede Menge Likes und lobende Worte.
Der Kontakt, der den Auftritt in Nordrhein-Westfalen möglich machte, kam auf kuriose Art und Weise zustande. „Meine alte Schulfreundin Katrin, mit der ich Abitur gemacht habe, arbeitet im Stadtmarketing in Essen. Und sie war mehrmals bei uns in Niendorf und hat sich total in die 120-Minuten-Party verliebt. Sie fragte, ob wir das nicht auch mal im Pott aufziehen könnten“, sagt Wetzels.
Gefragt, getan. Am Sonnabendfrüh fuhren die Niendorfer die knapp 400 Kilometer in Richtung Westen. Trotz des Bahnstreiks gab es beider Zugreise keinerlei Probleme. „Das haben wir als Zeichen des Universums gesehen. Wir waren schon ein wenig aufgeregt. Uns war nicht so richtig klar, was uns erwartet. Wir kennen ja hier unser Publikum. Wenn man in den Raum schaut, weiß man, wen man nicht dazu animieren muss, die Tanzfläche zu betreten. Aber wie es in Essen sein wird, war uns überhaupt nicht klar. Ob der Vibe genauso ist wie bei uns“, sagt Wetzels. Wie sich herausstellte, waren die Sorgen unbegründet.
Vor Ort haben die Veranstalter für die Technik gesorgt. Samt Nebelmaschine. „Bei uns in Niendorf wissen wir, dass mit dem ersten Lied die Leute auf die Tanzfläche gehen. Die Feiernden in Essen waren zunächst etwas vorsichtiger, brauchte es zwei, drei Songs. Nach einer Viertelstunde hatten wir sie aber alle,“, sagt Wetzels, die bei der Playlist auf der Publikum eingangen ist. „Wir haben etwas weniger Hiphop gespielt, daher mehr so Girl-Power-Musik. Rihanna zum Beispiel“, sagt Wetzels.
Wird das Konzept aus Hamburg-Niendorf eine „Wanderparty“?
Das Konzept wurde vor Ort ein wenig modiziert. Die Feiernden mussten 10 Euro Eintritt zahlen – im The Village ist der Eintritt frei. Zudem wurden vor der Party noch Speisen gereicht. Doch der Kern war gleich: zwei Stunden Vollgasparty, bis der letzte Beat verstummte.
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In den vergangenen Monaten gab es auch aus der Hamburger Gastronomie immer mal wieder Anfragen, ob man sich das in Niendorf bewährte Partykonzept „ausleihen“ könne – zuletzt aus Volksdorf. Maiken Wetzels und ihre Geschäftspartnerin Katja Buurmann fühlen sich zwar ob des Interesses geschmeichelt. „Aber es ist zeitlich nicht darstellbar, dass wir mit dem Konzept permanent durch Hamburg und Umgebung tingeln. Außerdem würde es das Ganze auch ein Stück weit verwässern, wenn die 120-Minuten-Party jede Woche woanders stattfinden würde“, sagt Wetzels.
Hamburg-Niendorf: Nächste 120-Minuten-Party am 9. Februar geplant
Ein Hintertürchen für weitere Party-Auswärtsspiele lassen sich die Macherinnen vom The Village aber doch. „Mal sehen, wo es als Nächstes hingeht“, so die etwas geheimnisvolle Botschaft bei Instagram. „Es ist schon ganz cool, auch mal in eine andere Stadt zu gehen und zu sehen, wie die Leute dort so feiern. Das können wir uns schon hin und wieder mal vorstellen“, sagt Wetzels. Nach Abendblatt-Informationen könnte in diesem Jahr noch eine 120-Minuten-Party am Bodensee steigen.
Die nächste Zwei-Stunden-Party steigt aber in jedem Fall in Niendorf. Am 9. Februar wird am Tibarg wieder zwei Stunden Party gemacht. „Es ist ja mitten in der Karnevalszeit. Wenn jemand im Kostüm kommt, überlegen wir uns was für ihn“, sagt Wetzels. Inspiration in der Karnevals-Hochburg Nordrhein-Westfalen konnte die Chefin des The Village ja am Wochenende sammeln.