Hamburg. Das neue Ortsamt samt Kundenzentrum wird nun doch nicht gebaut. So äußert sich das Bezirksamt Eimsbüttel zum Planungsstopp.
Als die Pläne im Jahr 2019 vorgestellt wurden, war noch vom großen Wurf die Rede. Der Bezirk Eimsbüttel plante damals eine umfangreiche Umgestaltung des Geländes zwischen Tibarg und Garstedter Weg im Hamburger Stadtteil Niendorf – samt Abriss und Neubau des bestehenden Kundenzentrums und des Ortsamtes. Dann wurde es still um das Projekt. Nun steht fest: Aus den Neubauplänen wird nichts.
„Nach Gesprächen mit der Finanzbehörde und der Sprinkenhof GmbH ist aktuell entschieden worden, dass die Realisierung des Neubauprojekts mit der Unterbringung der Dienststellen des Bezirksamtes und des Kundenzentrums derzeit nicht weiterverfolgt wird“, bestätigte Kay Becker, Sprecher des Bezirksamts Eimsbüttel, dem Abendblatt.
Am Tibarg in Niendorf: Warum Bezirk Eimsbüttel die große Umgestaltung nun abgesagt hat
„Grund dafür sind die hohen Zins- und Baukostensteigerungen“, so Becker. „Der Dienstbetrieb in der Verwaltung und im Kundenzentrum wird deshalb in den jetzigen Gebäuden am Garstedter Weg bis auf Weiteres unverändert weitergeführt. Die Mietverträge laufen noch bis 2029. Eventuelle Alternativen werden gegebenenfalls noch geprüft.“
Auf das aktuelle Bebauungsplanverfahren Niendorf 92 habe das jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen, „da der Bebauungsplan nicht nur das Projekt ‚Dienststelle Garstedter Weg‘ umfasst, sondern grundsätzlich die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Niendorfer Zentrums im Bereich zwischen Tibarg und dem Garstedter Weg schafft“, so der Sprecher weiter. Eine erneute Befassung im Stadtplanungsausschuss ist seinen Angaben zufolge für den 16. Januar 2024 vorgesehen.
Zwischen Tibarg und Garstedter Weg – auch Wohnungen waren geplant
In dem 3,2 Hektar großen Planungsgebiet sollten ursprünglich auf dem Areal des ehemaligen Ortsamtes, des Kundenzentrums Lokstedt, des Gebäudekomplexes der Anna-Warburg-Schule sowie auf den Parkplatzflächen im Umfeld des Marktplatzes neue Bauflächen mit Nutzungen für Büros, Praxen, Einzelhandel, Gastronomie und Wohnen vorbereitet werden.
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Durch die Neuordnung der Platz- und Grünflächen sollte die Funktion des Wochenmarktes gestärkt und die Aufenthaltsqualität im Zentrum Niendorfs gesteigert werden. Nach Angaben des Bezirksamts handelt es sich dabei sowohl um städtische als auch um private Flächen.
Das Bebauungsplanverfahren läuft laut Kay Becker aber weiter – und schafft damit weiterhin die Voraussetzung für Nutzungen durch Wohnen, Gastronomie und Einzelhandel.