Hamburg. Weil die Tiere am Kaifu-Ufer oft unangeleint sind, fürchten Politiker um die Sicherheit von Kindern. Diese Maßnahmen sind geplant.

Weil Hunde häufig unangeleint über den sogenannten Piratenspielplatz am Kaiser-Friedrich-Ufer (Kaifu) in Hamburg-Eimsbüttel laufen, Kinder erschrecken könnten und Hundehalter die danebenliegende Grünfläche zur Hundeauslaufzone umfunktioniert haben, soll das Bezirksamt Eimsbüttel auf Wunsch der Bezirkspolitiker nun dagegen vorgehen.

In einem Antrag der Linken-Fraktion im Bezirk Eimsbüttel, dem alle anderen Parteien bis auf die FDP zugestimmt haben, heißt es unter anderem: „Die Problematik ist, dass die Anleinpflicht für Hunde im Bereich des Spielplatzes regelmäßig missachtet wird und einige Hunde (...) ihr Geschäft auf dem Spielplatz (auch im Spielsand) verrichten. Laut Hamburger Hundeverordnung ist es schon verboten, Hunde in der Nähe von Spielplätzen frei laufen zu lassen. Das Gleiche passiert auch auf der nebenan liegenden Liegewiese, die bei wärmeren Temperaturen von Eltern mit Kindern und Jugendlichen stark frequentiert wird.“

Derzeit arbeiten Behörden an einer Neufassung zur Richtlinie von Hundeauslaufflächen. Geplant ist, dass sich die Zahl der ausgewiesenen Freilaufflächen für Hunde in Grünanlagen verringert.

Hunde in Hamburg: Politiker befürchten, dass die Tiere Kinder angreifen

Frei laufende Hunde seien laut Antrag der Linken-Fraktion grundsätzlich gefährlich: „Ein noch größeres Problem ist allerdings, dass immer wieder Hunde zwischen den spielenden Kindern auf dem Spielplatz laufen, was eine große Gefahr für Hundeangriffe auf die Kinder bedeutet. Der gesamte hintere Bereich des Spielplatzes ist bereits durch einen Zaun abgegrenzt, sodass eine anzustrebende Rundumsicherung nur noch einen kleinen Teil des Geländes betrifft.“

Kurios: Offiziell beschwert haben sich bislang weder Eltern spielender Kinder noch Spaziergänger über frei laufende oder gar gefährliche Hunde. „Derzeit liegen uns keine Beschwerden für den fraglichen Bereich am Kaiser-Friedrich-Ufer vor“, heißt es vonseiten der Pressestelle des Bezirksamts Eimsbüttel.

In Eimsbüttel sollen Zäune sensible Bereiche schützen

Und doch machen Hunde in Eimsbüttel nach Ansicht der Verwaltung immer wieder Probleme, sodass Grünflächen eingezäunt werden. Ein Beispiel: am Kaiser-Friedrich-Ufer neben dem Fahrradweg ganz in der Nähe des Piratenspielplatzes. Dort gibt es einen Bereich mit Büschen, den Spaziergänger und Hundebesitzer immer wieder als Abkürzung benutzt haben. Um das zu unterbinden, hat das Bezirksamt Eimsbüttel dort einen Holzzaun errichten lassen.

Dieser Bereich am Kaiser-Friedrich-Ufer wurde bereits eingezäunt, damit Spaziergänger und Hundehalter nicht durch die Büsche gehen.
Dieser Bereich am Kaiser-Friedrich-Ufer wurde bereits eingezäunt, damit Spaziergänger und Hundehalter nicht durch die Büsche gehen. © Genevieve Wood | Genevieve Wood

Ein weiteres Beispiel: der Rahwegteich in Niendorf. Dort am Ufer der Tarpenbek hat das Bezirksamt Eimsbüttel ebenfalls ein Areal einzäunen lassen, um Hundehalter und Spaziergänger davon abzuhalten, den Uferbereich zu betreten.

Hunde in Hamburg: Uferbereich der Tarpenbek soll nicht betreten werden

„Zur Tarpenbek hin haben wir auf 70 Meter Länge einen neuen Zaun setzen lassen, um ein Betreten bestimmter Bereiche der renaturierten Tarpenbek zu verhindern – insbesondere geht es dort um die schützenswerten Böschungsbereiche“, so Kay Becker, Sprecher des Bezirksamtes Eimsbüttel.

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Dort war schon vorher ein Zaun aufgestellt, aber die einfachen Holzzäune seien zum Teil mutwillig zerstört worden. „Wir vermuten von Menschen, die es nicht akzeptieren, dass die Natur Schutzbereiche braucht, auf denen Zwei- und Vierbeiner nichts zu suchen haben.“

Auf der Westseite des Rahwegteiches wurde im Bereich eines Vogelschutz-/Brutgebietes ein Zaun erneuert. „Auch dort scheint es so zu sein, dass Menschen den Schutz dieses Lebensraumes für Tiere und Pflanzen ignorieren. Dort gefundener Müll deutet darauf hin, dass sich einige ausgerechnet hier ein paar schöne Stunden gemacht haben“, so Kay Becker.