Hamburg. Ein 36-Jähriger soll sich in ein Millionärshaus geschlichen und die Mutter mit Fotos erpresst haben. Nun beginnt der Prozess in Hamburg.
- Ein Mann soll Bilder gemacht haben, auf denen er eine Pistole auf schlafende Kinder richtet, und versucht haben, damit die Mutter zu erpressen.
- Anstatt auf die Geldforderung einzugehen, wandte sich die Hamburgerin an die Polizei.
- Fast sechs Jahre nach der Tat kommt es nun zum Prozess.
Wegen eines außergewöhnlich perfiden Erpressungsversuchs muss sich ein 36 Jahre alter Mann vor dem Schöffengericht in Hamburg verantworten. Er soll Fotos gemacht haben, auf denen er eine Pistole auf zwei schlafende Kinder richtete. Dann forderte er 300.000 Euro von der Mutter.
Es ist wohl der Albtraum aller Eltern. Wie die Staatsanwaltschaft Hamburg mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits vor fast sechs Jahren, im Dezember 2017, in der Feldbrunnenstraße in Rotherbaum. Damals soll sich der heute 36-Jährige in das Haus einer Hamburger Millionärsfamilie begeben und sich dann in das Kinderzimmer geschlichen haben, so der Vorwurf.
Prozess Hamburg: Schock-Fotos – Erpresser richtet Pistole auf schlafende Kinder
Er schoss Fotos der schlafenden Jungen, die damals gerade einmal sieben und neun Jahre alt waren, und richtete dabei eine Feuerwaffe auf die beiden. Diese Bilder soll er dann im Kinderzimmer hinterlassen haben – zusammen mit einem Erpresserbrief und vier Patronenhülsen.
In einem Abendblatt-Artikel aus dem Juli 2018 heißt es, dass der Haushälter diese Bilder samt Schreiben gefunden hätte. Sie hätten unter der Bettdecke eines der Kinder gelegen.
Der nun Angeklagte soll in dem Brief 300.000 Euro von der vermögenden Mutter der Kinder gefordert haben. Sollte sie den Betrag nicht innerhalb von 48 Stunden bezahlen, so heißt es laut Staatsanwaltschaft in dem Erpresserschreiben, würden die beiden entführt und getötet.
Erpresser setzt mit Schock-Fotos Hamburger Millionärsfamilie unter Druck
Die Frau ging jedoch nicht auf die Forderung ein, schaltete stattdessen die Polizei ein. Der Angeklagte soll ein Bekannter von ihr und ihrem Lebensgefährten sein.
Angeblich brauchte der Erpresser das Geld für die Operation seiner herzkranken Tochter, heißt es in dem Abendblatt-Bericht von damals. Sofort wurden damals die beiden Jungen in Sicherheit gebracht, Die Polizei gründete die Soko „Rose“, prüfte die Fotos zunächst auf ihre Echtheit. Das Ergebnis: Tatsächlich hatte jemand vor den Betten der Kinder gestanden.
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Im März vergangenen Jahres erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. Nachdem ein erster Hauptverhandlungstermin vor sechs Wochen kurzfristig aufgehoben worden war, beginnt nun am kommenden Dienstag (12. September) der Prozess vor dem Amtsgericht Hamburg.
Dem 36-Jährigen wird versuchte räuberische Erpressung vorgeworfen. Bei einer Verurteilung heißt das: Ihm droht eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr.