Hamburg. Die Dinnershow der Star-Köchin darf nicht auf die Kleine Moorweide. SPD nahm teils nicht an Abstimmung teil – wegen der AfD.

Die Entscheidung ist gefallen: TV-Köchin Cornelia Poletto darf ihre Dinnershow „Palazzo“ nicht auf die Moorweide im Bezirk Eimsbüttel abhalten. Eine Mehrheit aus Grünen und Linken der Bezirksversammlung Eimsbüttel hat einen entsprechenden Antrag am Donnerstagabend abgelehnt. Nach Angaben eines Mitglieds der Bezirksversammlung hätten 19 Abgeordnete dagegen- und 18 dafürgestimmt.

Gastronomie Hamburg: Poletto erhält Absage für Moorweide

Die Grünen hatten sich schon im Vorfeld gegen die Pläne ausgesprochen. Wie auch schon beim Posaunentag und dem Roncalli-Gastspiel. Senatorin Katharina Fegebank (Grüne) wollte damals das Zirkus-Gastspiel erlauben und hatte sich gegen die Entscheidung der Eimsbütteler grün-schwarzen Koalition gestellt.

Am Donnerstagabend kam es schließlich zu einem Stimmenpatt zwischen SPD, CDU, FDP auf der einen Seite und Grünen sowie Linken auf der anderen Seite. „Die Entscheidung wäre der AfD mit zwei anwesenden Abgeordneten zugekommen, die für unseren Antrag waren – und so hätten wir eigentlich eine Mehrheit gehabt“, sagt SPD-Bezirksfraktionschef Gabor Gottlieb. „Um der AfD keine Entscheidung zukommen zu lassen, sind zwei von uns rausgegangen. Entsprechend haben wir verloren.“

Cornelia Poletto zeigte sich angesichts der neuen Faktenlage enttäuscht: „Ich bin total traurig über die Entscheidung. Ich hätte es mir so sehr gewünscht, dass mein Palazzo erneut auf der Kleinen Moorweide stattfinden kann. Aber so ist leider die Politik – oftmals einfach nicht zu verstehen.“

Gastronomie Hamburg: Poletto wollte erneut auf Moorweide ausweichen

Hintergrund des Antrags: Normalerweise gastiert Cornelia Poletto mit der Dinnershow vor den Deichtorhallen. Wegen einer Baustelle ist dies allerdings genau wie 2022 auch in diesem Jahr nicht möglich. Deswegen wollte sie erneut auf die Kleine Moorweide ausweichen.

Doch die Grünen hatten bereits angekündigt, den Antrag abzulehnen. Ali Mir Agha, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Eimsbüttel, begründete dies wie folgt: „Die Kleine Moorweide ist lediglich für die Sommermonate als Veranstaltungsfläche freigegeben, Frau Poletto hatte ja bereits einmal in den Winter hinein verlängert.“

Die Kleine Moorweide ist offiziell eine ausgewiesene Veranstaltungsfläche für die Sommermonate von Mai bis September. „Hier sind in der Regel zwei Nutzungen pro Jahr möglich und vorgesehen“, sagt Kay Becker, Sprecher des Bezirksamts Eimsbüttel. Dieses gilt vor allem eher für kurzzeitige Auftritte über rund vier Wochen, wie bei Zirkus- oder Theatergastspielen.