Hamburg. Rund 50 Betrugsfälle wurden von den Ermittlern festgestellt. Es ging vor allem um angebliche Retouren von Kleidungsstücken.
Am Mittwoch schlugen die Ermittler des Landeskriminalamtes zu. In einer konzertierten Durchsuchungsaktion wurden in Hamburg, Schleswig-Holstein und Berlin 20 Wohnungen durchsucht. Im Raum steht der Verdacht des Warenkreditbetrugs im größeren Stil. Rund 50 Betrugsfälle wurden zwischen Januar und Oktober 2022 registriert. Der Schaden soll sich auf mehr als 100.000 Euro belaufen.
Onlinebetrug: Paketshop in Lokstedt soll vermeintliche Retouren abgewickelt haben
Beim Versanddienstleister DHL wurden im vergangenen Jahr eine auffallend hohe Anzahl an sogenannten Postwegverlusten vermerkt. Dabei handelte es sich überwiegend um Kleidungsstücke und modische Accessoires, die bei großen Herstellern wie Zalando und Breuninger erworben und ausgeliefert wurden, wenig später aber als Retouren zurückgingen. Das Problem: Beim Versender kamen diese angeblichen Retouren nie an.
In den Fokus der Ermittler geriet schnell ein Paketshop am Lokstedter Steindamm, über den sämtliche dieser angeblichen Rücksendungen gelaufen sein sollen. Aufgrund der Vielzahl der Fälle geht die Polizei von betrügerischer Absicht aus. Neben einem 29 Jahre alten Mann, der den inzwischen geschlossenen Paketshop im Stadtteil Lokstedt geleitet hat, stehen insgesamt mehr als 30 Männer und Frauen im Verdacht, an dem Betrugsfall beteiligt gewesen zu sein.
Die Staatsanwaltschaft hat auf Grundlage der Ermittlungsergebnisse Durchsuchungsbeschlüsse für alle Tatverdächtigen erwirkt, die am Mittwoch in Hamburg, Schleswig-Holstein und Berlin vollstreckt wurden.
Auch in Berlin und Schleswig-Holstein wurden Wohnungen wegen des Onlinebetrugs durchsucht
Insgesamt 150 Einsatzkräfte waren in den drei Bundesländern daran beteiligt. Die LKA-Beamten wurden von Kolleginnen und Kollegen der Hamburger Bereitschaftspolizei, der Wasserschutzpolizei und den örtlichen Kripo-Dienststellen unterstützt. In den durchsuchten Wohnungen stellten die Ermittler Kleidungsstücke sicher.
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Nach der groß angelegten Durchsuchungsaktion in den drei Bundesländern werden nun die Beweismittel ausgewertet, um Klarheit über die Hintergründe der spektakulären Betrugsmasche zu bekommen.