Hamburg. Spaziergänger und Anwohner wurden Augenzeugen, wie der 70 Jahre alte Baum umfiel. Spekulationen über die Ursache
Was für ein Glück, dass niemand verletzt wurde: Am Dienstagnachmittag ist um 13.50 Uhr ein mächtiger, 70 Jahre alter Baum, ein Silberahorn mit rund 2,50 Meter Stammumfang, am Grindelberg hinter dem Eimsbütteler Bezirksamt einfach umgekippt. Zwar waren dort Hundehalter mit ihren Tieren und Spaziergänger unterwegs, aber sie kamen mit dem Schrecken davon.
Anwohnerin Katharina Horn ging genau wie andere Nachbarn früh am Mittwochmorgen zur Wiese zwischen den Grindelhochhäusern, um sich einige Äste des alten gestürzten Baumes abzuschneiden und in die Blumenvase zu stellen. An den Ästen sind deutlich die Blüten zu erkennen, die in den kommenden Tagen wohl aufgegangen wären.
Eimsbüttel: Umgestürzter Baum – Anwohnerin schildert mysteriösen Vorfall
Katharina Horn konnte von ihrem Wohnzimmer aus im dritten Stock genau beobachten, wie der Ahorn am Dienstagmittag umfiel. „Mein Freund hörte es schon den ganzen Vormittag über knacken, aber man konnte nicht genau sagen, wo es herkommt.“
Innerhalb von Sekunden hat sie dann den Baum fallen sehen. „Es waren Leute auf der Wiese, zum Glück wurden sie nicht getroffen.“ Der Schreck saß tief, sagt sie.
Mitarbeiter des Eimsbütteler Bauhofes waren am Mittwochmorgen gegen neun Uhr mit ihren Gerätschaften, einem Lkw und einem Trecker angerückt, um den Baumstamm und die Äste zu zerlegen, klein zu häckseln und abzutransportieren. Ein Mitarbeiter meinte, dass das Wurzelwerk verfault gewesen sei. „Der Untergrund hier ist voller Bauschutt vom Zweiten Weltkrieg und ohnehin nicht besonders fest.“
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Umgestürzter Baum hinterm Bezirksamt Eimsbüttel war gesund
Kay Becker, Sprecher des Bezirksamtes Eimsbüttel, erklärt offiziell: „Der Baum war vital, hatte keine Schäden, und es war in den vergangenen Tagen auch relativ windstill. Die Ursache ist also im Moment noch unbekannt.“
Die Vermutung von den Anwohnern, dass Bauarbeiten im Zuge neuer Feuerwehrzufahrten den Baum geschädigt hätten, kann Kay Becker nicht bestätigen: „Nein, das ist ausgeschlossen, da gibt es keinen Zusammenhang, die Wurzeln wurden nicht beschädigt. Wir vermuten, dass vielleicht ein Hohlraum im Boden die Ursache sein könnte, das ist aber im Moment reine Spekulation.“
Die Reste des einst mächtigen Silberahorns wandern in ein Heizkraftwerk.