Naturschützer rätseln über die Ursache für das ausgefranste Federkleid. Denn die Zeit für die Mauser ist längst vorbei.
Rabenkrähe, was ist da los? An der Außenalster wurde in den vergangenen Wochen laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Hamburg eine Rabenkrähe mit auffällig löchrigem Gefieder gesichtet. Die Ursache dafür sind unklar.
Alster-Krähen: Für die Mauser falsche Jahreszeit
Die typische Mauserzeit sei vorbei, diese liegt eigentlich zwischen Mai und Oktober, heißt es unter einem entsprechenden Post bei Instagram. Anruf beim Nabu: „Bei den Ursachen des löchrigen Gefieders können wir nur Vermutungen anstellen“, sagt Nabu-Sprecher Jonas Voß. Für eine genauere Diagnose müsste man das Tier tierärztlich untersuchen lassen, um zum Beispiel einen Parasitenbefall oder ähnliches festzustellen oder eben ausschließen zu können.
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Alster: Verlor der Vogel Federn nach einem Schock?
„Theoretisch möglich wäre eine sogenannte Schockmauser. Wenn ein Vogel von einer Katze oder einem Hund gepackt wird, kann er spontan Federn auswerfen und somit entkommen“, ist eine weitere Vermutung. Da da dann aber doch anders aussehe, ist folgender Grund für die Experten am wahrscheinlichsten: Es könnte an einer Fehl- oder Mangelernährung liegen.
„Gerade im städtischen Raum werden in den letzten Jahren verstärkt Rabenkrähen gefunden, die von der Struktur her sehr brüchige Federn entwickeln. Es kann sein, dass diese Federn dann tatsächlich irgendwann abbrechen und dieses lückenhafte Gefieder entsteht“, so Jonas Voß. Rabenkrähen fressen an der Alster und in der Stadt alles, was sie finden. „Da ist sicher vieles dabei, das ihnen nicht gut tut.“
Die Ursache bleibt unklar, es scheint aber dennoch ein nicht vollständig unbekanntes Phänomen zu sein. In Wien habe es vor drei Jahren einen ähnlichen Fall gegeben.