Hamburg. Croissant, Baguette und Pain au chocolat kommen in Hamburg gut an. Gerade hat wieder eine französische Boulangerie im Viertel eröffnet.
Oh, là, là! Ganz schön viel Frankreich in Hamburg. Die Zahl der französisch anmutenden Cafés ist zumindest gefühlt in den vergangenen Jahren angestiegen. In Eimsbüttel hat gerade wieder ein neues eröffnet, und im Grindelviertel ist für kurze Zeit eine beliebte französische Marke im Eclair au Café erhältlich. Aber was macht französische Authentizität eigentlich aus?
Für die Französin Caroline Limert ist es der Geschmack von Brioche und Baguette, so wie Emmanouel Jaziri sie in seinem Eclair au Café am Grindelhof anbietet. „Die schmecken so wie in meiner Heimat“, sagt Caroline Limert, die aus der Nähe von Bordeaux stammt.
Café Hamburg: Hier finden Sie französische Pâtisserie in Eimsbüttel
Eine größere Anerkennung kann es wohl kaum geben. Mit der Marke Bonne Maman (bekannt für die wie hausgemachten Fruchtaufstriche) möchte die Marketingexpertin mit original französischen Pâtisserie-Produkten ein Stück mehr Frankreich nach Eimsbüttel bringen.
Einen Monat lang bis Ende April kooperieren das Eclair au Café und Bonne Maman daher. Gemeinsam haben sie Rezepte entwickelt und so das Sortiment des Cafés erweitert, wie etwa mit dem Cheesecake mit einem Topping aus Himbeerkonfitüre oder mit der Tarte au Citron mit Lemon Curd, einem Zitronenaufstrich, oder etwa Eclairs.
Die Deutschen, sagt Frau Limert, würden sehr auf Qualität achten und seien offen für Neues. „Frankreich steht für viele für Lebenslust und Urlaubserinnerungen. Und die französischen Produkte bieten eine kleine Reise nach Frankreich“, so erklärt sie sich den Trend der vielen französischen Cafés.
Maison Emilie in Eimsbüttel kommt im Boho-Look und mit S-Bahn-Bänken daher
Ein Café, das gerade erst vor wenigen Wochen neu eröffnet hat, ist die Boulangerie Maison Emilie gegenüber der U-Bahn-Haltestelle Emilienstraße. Anna Langhein und ihre Schwester Julia Nolot haben die ehemalige „Nur Hier“-Filiale in dem markanten Eckhaus komplett entkernen lassen und in ein stylisches Café verwandelt.
Mit der schwarzen Wand auf der einen Seite und dem Backstein auf der anderen sowie einem Boden aus Guss-Asphalt sei es eine Mischung aus Industrial Style, Boho-Schick und Vintage, erklärt die studierte Architektin Julia Nolot. „Der Tresen stammt aus den 1950er-Jahren aus Italien, die Bänke aus Berliner S-Bahnen.“
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Café in Eimsbüttel: Zwei Schwestern eröffnen neuen Laden
Wie ihr französischer Nachname vermuten lässt, gibt es in ihrer Familie einen Frankreichbezug: Ehemann Mathieu ist Pariser, und gemeinsam hat das Ehepaar mehr als zehn Jahre vor Ort im zehnten Arrondissement gelebt. Die beiden wissen also, was wirklich französisch ist.
Ehemann Mathieu ist es auch, der besonders kritisch auf die Croissants, Pains au Chocolat, die Quiches und Co. schaut. „Es war der Traum meines Mannes, ein Stück Frankreich nach Hamburg zu bringen“, sagt Julia Nolot.
Als sie 2019 mit ihren zwei Kindern zurück nach Eimsbüttel kamen, fehlte Ehemann Mathieu etwas richtig Französisches. „Mathieu hat jedes Produkt getestet und dann sein Okay gegeben“, sagt Anna Langhein und lacht. Die Teiglinge für die Backwaren stammen aus Frankreich – die Konditorin und Laden-Managerin Julia Otto ist für die Desserts zuständig. Die Eimsbütteler, sagt Anna Langhein, stehen besonders auf die Croissants, auf Pains au Chocolat und auf jede Menge Kaffee! Der kommt hier von der kleinen Rösterei Black Delight.
Französisches Café Délice in Eimsbüttel setzt auf italienischen Espresso
Dass französische Cafés dann doch auf italienischen Espresso ausweichen, ist nicht ungewöhnlich. Das macht auch Fatima da Silva, die seit 2015 das beliebte Café Délice an der Osterstraße betreibt. Er schmeckt eben. Ansonsten aber setzt die gebürtige Portugiesin, die in Frankreich aufgewachsen ist, auf französische Authentizität.
„Nicht überall, wo ein französischer Name über dem Café steht, ist es auch französisch“, sagt sie. So gehören für sie die typischen Pariser Bistrotische und -stühle unbedingt dazu. „Bei mir herrscht ein tolles Ambiente, es ist klein und familiär.“
Café Délice an der Osterstraße: Möbel stammen aus Frankreich
Ihre Möbel stammen aus Frankreich, direkt aus Paris. Ihre Tartes stellt eine Konditorin her, Croissants kommen von Pierre Ouvrard, der die französische Backkunst in seiner Bahrenfelder Die Pâtisserie betreibt. „Das passt perfekt“, sagt Fatima da Silva, die hohe Ansprüche an ihre Croissants und die anderen typisch französischen Leckereien stellt. Als sie nach Hamburg kam, fehlten ihr diese Küchlein und Croissants. So geht es wohl vielen Franzosen in der Stadt.
2015 eröffnete sie ihr Café, in dem sie ein kontinentales Frühstück anbietet, Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen. Aber auf den Zeitgeist muss man sich gerade in Eimsbüttel einstellen, und so gibt es im Café Délice auch veganes und glutenfreies Powerbrot und nicht nur ausschließlich Baguette aus Weizenmehl.
Cafés in Hamburg: Sechsmal Frankreich in Eimsbüttel
Wer gerne Eclairs, Tartes und leckeres französisches Baguette isst, hat in Hamburg-Eimsbüttel eine große Auswahl:
- Café Délice, Osterstraße 168, Montag bis Freitag: 8 bis 18.30 Uhr, Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen: 9 bis 18 Uhr, www.cafedelice.de
- Eclair au Cafe gibt es gleich dreimal in Eimsbüttel: am Eppendorfer Weg 1, am Grindelhof 58, an der Lappenbergsallee 28c – alle drei haben jeden Tag von 7 bis 19 Uhr geöffnet, www.eclairaucafe-hh.de
- Par Ici am Eppendorfer Weg: Agnès Brinker hat sich mit ihren französischen Bäckereien einen Lebenstraum erfüllt. Eppendorfer Weg 105, geöffnet täglich 8 bis 17 Uhr, außer sonntags, www.parici.de