Hamburg. Nach St. Pauli soll nun Eimsbüttel wegen akuter Stellplatz-Not eine Parkzone für Bewohner bekommen. Geplant ist ein Pilotviertel.
Was St. Pauli bekommt, will Eimsbüttel auch: Auf Initiative der Grünen-Fraktion hat die Bezirksversammlung Eimsbüttel am Donnerstagabend beschlossen, dass im Univiertel Bewohnerparken eingeführt werden soll. Bisher gibt es in dem gesamten Bezirk noch keine Anwohner-Parkzone.
„Wir setzen darauf, dass die Innenbehörde dem von vielen Anwohnern vorgetragenen Wunsch nachkommt, erstmalig Bewohnerparken im Bezirk Eimsbüttel einzuführen“, sagt die Grünen-Politikerin Lisa Kern. Schließlich habe keine Fraktion dagegen gestimmt. „Wichtiger Bestandteil dieses Projektes ist es, dass die Anwohner an der Ausgestaltung beteiligt werden.“
Diese Straßen sollen Pilotviertel begrenzen
Auf St. Pauli sollen öffentliche Parkplätze ab 2018 weitgehend den Anwohnern zur Verfügung gestellt werden. Der Landesbetriebs Verkehr (LBV) hatte entsprechende Pläne am vergangenen Dienstag im City-Ausschuss der Bezirksversammlung Mitte präsentiert.
In Eimsbüttel soll das Pilotviertel durch die Straßen Hallerstraße, Rothebaumchaussee, Edmund-Siemers-Allee und Grindelallee begrenz werden. Zudem soll es ein Bewohnerparken nach dem Mischprinzip geben. Das bedeutet: Autofahrer ohne Anwohnerparkausweis dürfen ihre Fahrzeuge nur mit Parkschein und nur für eine Höchstparkdauer abstellen. Die Anwohner hingegen können einen Bewohnerparkausweis beantragen und dort kostenfrei parken. Der Preis für diesen Ausweis beträgt 30,30 Euro pro Jahr.
Anwohner finden im Grindel oft keinen Parkplatz
„Wir wollen mit dem Bewohnerparken den Parkdruck in den verdichteten Innenstadtgebieten senken“, sagt Fabian Klabunde, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Bezirksfraktion. „Dazu gehört, dass ein Bewusstsein dafür entsteht, wie viel Fläche ein Kfz-Stellplatz im Straßenraum verbraucht und dass das Parken eine dauerhafte private Nutzung dieser Fläche ist.“
Hintergrund der geplanten Anwohner-Parkzone ist, dass viele Bewohner des Eimsbütteler Kerngebiets häufig Schwierigkeiten haben, einen Parkplatz nahe ihrer Wohnung zu finden. „Insbesondere das Grindelviertel mit seinen kostenfreien Parkplätzen und der guten Nahverkehrsanbindung zur Innenstadt sowie der Universität ist bei Fahrzeughaltern als Parkmöglichkeit beliebt“, heißt es in dem Antrag der Grünen-Bezirksfraktion. Immer wieder werde jedoch beobachtet, dass dort ortsfremde Autos den ganzen Tag oder sogar über Tage auf demselben Parkplatz stehen.
Viele Eimsbütteler hatten deshalb von der Bezirkspolitik gefordert, dass nur noch Anwohner mit einem gültigen Bewohnerausweis kostenlos in diesem Gebiet parken dürfen – alle anderen sollen zahlen und nicht unbegrenzt lange parken dürfen. In dem Antrag der Grünen heißt es dazu: „Eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung soll dazu führen, dass der vorhandene Parkraum vorrangig für Anwohner zur Verfügung steht, aber auch Kundschaft leichter einen Parkplatz in der Nähe des gewünschten Geschäfts findet.“