Nach heftigen Protesten gegen die Park-Posse beim Ikea-Haus lenkt die Stadt ein. Die umstrittene Regelung ist ab sofort aufgehoben. Gewerbetreibende erleichtert.

Altona Die Innenbehörde hat die Anwohner-Parkzone rund um das Ikea-Haus in Altona jetzt überraschend doch wieder aufgehoben. Das teilte jetzt nach Information des Abendblatts der Vorsitzende der Bezirksversammlung Altona, Frank Toussaint (SPD), den Bezirksabgeordneten mit. Innenbehörde und Verkehrsbehörde hätten sich darauf verständigt, die Regelungen dort mit sofortiger Wirkung und ersatzlos aufzuheben.

Die Zone war erst im Sommer mit der Eröffnung des Möbelhauses eingeführt worden – offensichtlich weil die Stadt befürchtete, dass Kunden die Straßen rundherum zuparken würden. Auch die Bezirksversammlung Altona hatte eine solche Anwohnerparkzone gefordert: Dort musste für einen Parkplatz pro Stunde bezahlt werden, Anwohner konnten sich für 30 Euro einen Anwohnerparkausweis holen. Eine Regelung, wie sie beispielsweise auch in der Neustadt gilt. Doch anders als von der Bezirkspolitik gefordert wiesen die Behörden quasi nur einen sehr kleinen Bereich aus – was sich zu einer regelrechten Behördenposse entwickelte: So gab es innerhalb der kleinen Zone viele freie Plätze, weniger Meter weiter aber waren die Straßen zugeparkt. Schlimmer noch: Anwohner und Gewerbetreibende der Fußgängerzone in der Großen Bergstraße bekamen gar keinen Ausweis. Sie parkten ihre Fahrzeuge bisher in den unmittelbaren Nebenstraßen. Doch nun hieß es sie seien ja Anwohner der Fußgängerzone und folglich nicht berechtigt. Hinzu kam, dass der befürchtete Parkdruck durch Ikea bisher komplett ausblieb, weil die überwiegende Zahl der Kunden mit Bussen oder Bahnen kommt.

Heftig hatten Anwohner gegen die Zone protestiert, die Bezirkspolitik fordert seit Monaten geschlossen eine Aufhebung oder ersatzweise eine große Anwohnerparkzone. Doch das Thema versickerte offensichtlich im behördeninternen Streit zwischen den beteiligten Behörden. Bis jetzt.. „Es sei zwar erfreulich, dass diese unsinnige kleinteilige Bewohnerparkzone endlich aufgehoben wurde, sagt nun der CDU-Bezirkspolitiker Tim Schmuckall. Leider viel zu spät, denn Bewohner und Bezirkspolitik hätten dieses bereits seit Juli beim SPD-Senat immer wieder eingefordert. Schmuckall: „Das Thema Bewohnerparken ist damit in Altona ziemlich beschädigt, wenn nicht sogar bereits gänzlich gegen die Wand gefahren."

Mit Erleichterung reagierte die Interessengemeinschaft Große Bergstraße (ehemals ECA) auf die Aufhebung. „Wir begrüßen sehr, dass die unnötige Anwohnerparkzone wieder abgeschafft wurde. Die Einführung zur IKEA-Eröffnung war unserer Ansicht nach überstürzt und hat zu viel Unmut geführt. Deswegen haben wir uns mit Gewerbetreibenden und Anwohnern dafür eingesetzt, dass das rückgängig gemacht wird“, so der erste Vorsitzende Klaus-Peter Sydow.