Das Haus schien schon gerettet, nun wird eines der letzten Jugendstilhäuser an der Eimsbütteler Chaussee doch abgerissen. 51 neue Wohnungen sollen stattdessen entstehen, 90 Prozent davon als Eigentum.

Hamburg. Erst die Abrissankündigung, dann die vermeintliche Rettung – jetzt der Abriss. Eines der letzten Jugendstilhäuser an der Eimsbütteler Chaussee wird einem Neubau weichen. 51 Wohnungen sollen entstehen, 20 Millionen Euro werden investiert.

Nachdem sich die Mieter des mehr als 150 Jahre alten Hauses mit den Nummern 39 bis 45 lange für dessen Erhalt eingesetzt hatten und die vom Bezirk erlassene soziale Erhaltungsverordnung für Eimsbüttel-Süd zunächst einen Abriss zu verhindern schien, kamen Behörde und Bauherr nun doch zu dem Ergebnis: Das Haus ist nicht zu retten. Aktuell hält zwar noch ein letzter Mieter in den 15 Wohneinheiten die Stellung. „Wir sind aber gerade dabei, uns mit ihm zu einigen“, sagt Klaus Thiele, Geschäftsführer des Investors Garbers-Partner. Wenn die Einigung schnell erfolge, könne 2014 mit dem Abriss begonnen werden. 2016 soll der Neubau stehen. Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern seien geplant. „90 Prozent davon sind Eigentumswohnungen“, sagt Thiele.

Noch 2012 hatte Rüdiger Rust, SPD-Fraktionsvorsitzender der Eimsbüttler Bezirksversammlung, gesagt: „Wir wollen nicht dieselben Fehler machen wie in St. Georg, wo das alte soziale Gefüge zerstört wurde.“ Das Bezirksamt gelangte zu der Einschätzung, dass der Erhalt wegen schwerer baulicher Mängel wirtschaftlich unzumutbar gewesen wäre.