Viele Hamburger wird es an diesem Wochenende zum Eislaufen auf die Alster ziehen. Doch es gibt auch andere feine Orte für den glatten Winterspaß.

Hamburg. Die Hamburger genießen zurzeit den weißen Winter bei Sonnenschein. Nach der sibirischen Kälte der letzten Wochen dürfen Eisläufer seit 15 Jahren sogar zum ersten Mal wieder ganz offiziell auf die Alster. Aber nicht nur dort kann man richtig gut Eislaufen. Wir haben drei alternative Paradiese für Eissportler besucht.

Es ist 13 Uhr, und die Eisfläche des Mühlenteiches in Eppendorf beginnt sich langsam zu füllen. Anton (12), Vincent (12), Paul (12) und Jonas (11) sind direkt nach der Schule hierher gefahren. „Wir kommen her, weil hier fast keiner ist und wir gleich um die Ecke wohnen“, sagt Anton. „Der Mühlenteich ist einfach cool“ ergänzt sein Freund Vincent.
Auch der 77-jährige Rolf Zander dreht seine Runden auf dem beliebten Eppendorfer See. „Seit 1965 wohne ich hier in der Nähe. Immer wenn es möglich ist, komme ich zum Schlittschuhlaufen her“, sagt der ehemalige Kunstprofessor.

In Eimsbüttel ist der idyllische See „Am Weiher“ in diesen Tagen beliebtes Ziel von Eissportlern. Wenke Ulrich (39) kommt fast jeden Winter mit ihrem zehnjährigen Sohn Ohle zum Schlittschuhlaufen her. Natürlich nur, wenn der See genügend zugefroren ist. Um eine richtig spiegelglatte Eisfläche zu haben, wird die Oberfläche erst einmal mit einem Besen abgefegt. „Den haben wir von zu Hause mitgebracht. Es ist schon bequem, wenn man um die Ecke wohnt“, sagt Ulrich.
Am Weiher dreht auch Dieter Klein traditionell seine Runden. Er findet, dass der kleine See nicht so stark zugeschneit ist wie die Alster. „Vor allem gibt es hier keine hervorstehenden Eisstücke, über die man stolpern kann“, sagt der 75-Jährige.

In Hamburgs Norden steht das glatte Wintervergnügen ebenfalls hoch im Kurs. In Volksdorf werden die Teichwiesen als Alternative zur Alster genutzt. „Hier haben wir genug Platz, um mal ordentlich Eishockey zu spielen“, sagen Lennart (16) und Thorben (13). Die zwei Brüder aus Sasel fühlen sind lieber hier als in der Stadt. “Zum Einen natürlich, weil es viel näher ist. Aber ich habe auch lieber Natur als Häuser um mich herum, wenn ich auf dem Eis bin“, sagt Lennart bestimmt. „Und man muss nicht so aufpassen wegen der vielen Hunde“, pflichtet sein Bruder ihm bei.
Viele Anwohner fühlen sich hier auf den Volksdorfer Teichwiesen wohler als auf der Alster. „Ich mag den ganzen Rummel nicht“, sagt die Claudia B. und schnürt sich die rund 50 Jahre alten Leder-Schlittschuhe, Typ „Polar-Kamerad“, an ihre Füße. „Hier in der Ruhe der Natur gewöhnt man sich nach langer Pause auch schneller wieder ans Eislaufen“, sagt die Meiendorferin und lacht, während sie noch etwas wackelig auf den Kufen steht.