Hamburg. Wohin zum Paddeln und Angeln? Tourismus-Experten nehmen Gewässer des Bezirks in den Fokus. Wie sich jeder einbringen kann.

Der Bezirk Bergedorf ist eines der grünsten Gebiete in Hamburg und besitzt mit den Kirchwerder Wiesen das größte Naturschutzgebiet der Hansestadt. Doch nicht nur Grün ist eine bestimmende Farbe auf der Landkarte des flächenmäßig größten Bezirks, sondern auch Blau: Die „große“ Elbe sowie ihre kleineren Seitenarme Dove-Elbe und Gose-Elbe sind dort ebenso zu finden wie diverse Badeseen, der Serrahn, Schleusengraben und die Bille. Dem möchte die Tourismus-Sparte des Vereins „Wirtschaft und Stadtmarketing für die Region Bergedorf“ (WSB) nun mehr Aufmerksamkeit schenken. „Wir erarbeiten gerade eine Wassererlebniskarte für Bergedorf und die Vier- und Marschlande“, sagt Marion Meier, Chefin vom Bootsverleih paddel-meier in Kirchwerder.

Tourismus-AG will alles rund ums Wasser auf einer Karte präsentieren

Ob Verleihstellen von Paddel-, Motor- oder Elektrobooten, Yachthäfen, Slipanlagen, Angelplätze, SUP-Verleiher, Tauchspots, Regattastrecke oder Segelclubs: „Wir wollen alles, was man rund um das Thema Wassersport und Wasservergnügen im Bezirk Bergedorf wissen muss, auf einer Karte präsentieren“, erklärt Marion Meier.

Auch nützliche Infos zu Sperrzonen für Motorboote, Brückenhöhen oder auch Schleusenzeiten sollen darauf untergebracht werden. „Zudem soll es zu den einzelnen Punkten auch Links oder OR-Codes geben, durch die man zu weiterführenden Infos im Internet gelangt“, erklärt Steffen Suhr, der im WSB für die Onlinekommunikation zuständig ist.

Weitere Informationen gesucht

Die Wasserkarte soll im nächsten Frühjahr fertig sein. Bis dahin bitten die Touristiker aber noch um Unterstützung und weiteren Input: Natürlich kennen sich Bootsverleiherin Marion Meier und ihre Mitstreiter der AG bestens aus auf Bergedorfs Gewässern. „Wir haben schon eine lange Liste an Firmen, Vereinen, Badeseen, Schleusen und Bädern zusammengetragen“, sagt Marion Meier.

Allerdings sei das Leben und das Angebot an den Ufern so vielfältig, dass man gegebenenfalls „nicht alles auf dem Zettel habe“, erklärt Marion Meier. Aber man wolle ja keinen vergessen und das Angebot möglichst vollumfänglich abdecken. Darum bitten die Touristiker um weiteren Input: Wer etwas mit Wasser im Bezirk Bergedorf zu tun hat und meint, auf der Karte gut untergebracht zu sein, möge sich wenden an Marion Meier per E-Mail an info@paddel-meier.de.

Erster Bike-Port steht kurz vor der Vollendung

Vorbild für die Wasserkarte ist die Raderlebniskarte, die vor gut zehn Jahren erstmals erschienen ist. Die Karte hatte für das Jahr 2022 einen Relaunch erfahren und wurde in einer „relativ kleinen Auflage“ von 10.000 produziert. „Die sind nun bis auf einen minimalen Restbestand vergriffen“, stellt Oliver Kahle, Leiter Arbeitsgemeinschaft Bergedorf-Tourismus im WSB, fest. Daher wird sie nun noch einmal überarbeitet und auch ergänzt: So wird künftig auch der erste Bike-Port des Bezirks an der Ecke Tatenberger Weg/Tatenberger Deich darauf zu finden sein.

Die ersten Räder werden schon dort geparkt: Der Bikeport Tatenberg ist so gut wie vollendet. Neben Sitzgruppen, Unterstand und Servicestation soll noch eine Infotafel folgen.
Die ersten Räder werden schon dort geparkt: Der Bikeport Tatenberg ist so gut wie vollendet. Neben Sitzgruppen, Unterstand und Servicestation soll noch eine Infotafel folgen. © Thomas Heyen

Diese Anlaufstelle für Radfahrer wurde 2021 ebenfalls von Oliver Kahle und der Tourismus-AG initiiert. Denn an der Stelle fahren die meisten Radfahrer in das Landgebiet ein. Am Bike-Port sollen sie nicht nur Bänke für eine Rast, einen Unterstand bei Regen oder eine Servicestation finden. Er soll auch genutzt werden, um Gästen den gesamten Bezirk mit all seinen Attraktivitäten vorzustellen.

Denn vielen Gästen sei nicht bewusst, dass der Bezirk weit mehr zu bieten habe als nur die Natur der Vier- und Marschlande, so Kahle. So könne auch die Bergedorfer City davon profitieren: „Wir müssen den Menschen mehr ins Bewusstsein bringen, dass die Vier-und Marschlande und Bergedorf zusammengehören“, betont Oliver Kahle.

Unter dem Arbeitstitel „Bike-Port“ brachte die Bergedorfer Bezirksversammlung die Idee der Tourismus-AG Ende November 2021 mit einem entsprechenden Antrag auf den Weg. Die Verwaltung setzte die Forderung zügig um. Ein Jahr später steht der erste Bike-Port so gut wie vor der Vollendung. Sobald die große Infotafel fertiggestellt ist, soll der Bike-Port auch offiziell eingeweiht werden.