Hamburg. Die Vierländer Volksbank zeichnet vier Verein für ihr Engagement während der Pandemie aus. Was sie geleistet haben.

Es sind „unverändert besondere Zeiten“, stellte Markus Baumann am Dienstagabend fest. Umso mehr freute es den Vorstandsvertreter der Vierländer Volksbank (Volksbank Raiffeisenbank eG), zumindest im kleinen Kreis im blauen Salon des Zollenspieker Fährhauses zusammenkommen zu können, um die bronzenen „Sterne des Sports“ an Vereine im Bezirk Bergedorf zu übergeben.

Die „Sterne des Sports“ sind ein Vereinswettbewerb im Breitensport. Der Deutsche Olympische Sportbund und die Volksbanken Raiffeisenbanken zeichnen damit Sportvereine aus, die sich über ihr sportliches Angebot hinaus besonders gesellschaftlich engagieren.

Vier Bergedorfer Vereine mit „Sternen des Sports“ ausgezeichnet

Hinter den Vereinen liegt eine schwere Zeit, konnten sie ihren Mitgliedern über viele Monate nicht die gewohnten sportlichen Angebote ermöglichen. Einige haben es aber selbst in der Pandemie geschafft, ihre Mitglieder in Bewegung zu bringen. „Es ist eine weltweit einmalige Zeit, die sie mit ihrem Engagement positiver gestaltet haben“, sagt Markus Baumann.

Die Jury, zu der auch Bergedorfs ehemaliger Bezirksamtsleiter Arne Dornquast zählte, habe sich daher für eine besondere Platzierung entschieden und „ein bisschen mehr Geld in die Hand genommen“, berichtet Baumann. So wurden im Zollenspieker Fährhaus ein erster Platz sowie drei zweite Plätze vergeben.

Skateanlage am Sophie-Schoop-Weg zum Treffpunkt gemacht

Die TSG Bergedorf landete oben auf dem Treppchen und darf sich über ein Preisgeld von 1500 Euro freuen. Beworben hatte sich die TSG mit ihrem Sportpark „Allerfornia“. Die Skateanlage am Sophie-Schoop-Weg in Neuallermöhe wird betreut durch die TSG Vereinsjugend und kann an sieben Tagen in der Woche genutzt werden.

In dem kinderreichen Stadtteil mit einem hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist der Skatepark zu einem beliebten Treffpunkt für Kinder und Jugendliche geworden, die so an den Vereinssport herangeführt werden. Neue Vereinssparten seien so bereits entstanden, berichtet Tobias Münster, stellvertretender Vereinsjugendleiter.

Im Sommer 2020, als viele bewährte Ferienangebote ausfallen mussten, konnte in „Allerfornia“ den ganzen Tag geskatet werden, gab es Kanuausflüge auf dem Fleet und Übernachtungscamps in Einzelzelten. „Sogar die erste Hochzeit wurde nun im Skatepark gefeiert“, berichtet Tobias Münster.

Neue Formen des Sportangebots für Kinder etabliert

Der SC Vier- und Marschlande (SCVM) landete auf einem der zweiten Plätze und erhält 1000 Euro. Während der Pandemie fand der Verein spartenübergreifend neue Formen des Sportangebots, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Bewegung zu halten und zu zeigen, „wir vermissen den Sport und halten gemeinsam zu unserem Verein“, berichtet Indre Berendes.

So gab es nicht nur einen bewegten Adventskalender mit täglich wechselnden Fitnessübungen für Zuhause, sondern wurde auch gemeinsam am Bildschirm gekocht, Cheerleader übten Choreographien über den Computer ein, Fußballer forderten Trainer in Balljonglage-Challenges heraus.

Bastel- und Spieleangebote auf den den Social-Media-Kanälen

Der SV Nettelnburg-Allermöhe (SVNA) bekommt ebenso 1000 Euro für sein Engagement während der Corona-Zeit. Erst kürzlich habe er in einer Studie gelesen, dass sich Kinder vor der Pandemie etwa 172 Minuten pro Tag bewegt hätten, die durchschnittliche Zeit im zweiten Lockdown aber nur noch bei 75 Minuten pro Tag gelegen habe, berichtet Vereinsvorsitzender Heiner Zwiebelmann.

Das habe man zu dem Zeitpunkt noch nicht gewusst, aber trotzdem war es im Verein klar, vor allem die Kinder und Jugendlichen in den Fokus zu nehmen, so Zwiebelmann. Auf den Social-Media-Kanälen wurden Bastel- und Spieleangebote eingestellt, virtuelle Volksläufe, ein bewegter Adventskalender und eine Purzelbaum-Challenge angeboten.

Karateabteilung von 20 auf 101 Mitglieder ausgebaut

Der SV Curslack-Neuengamme (SVCN) bekommt ebenso 1000 Euro, weil es der Verein es geschafft hat, selbst in der Pandemie die vor einem Jahr gegründete Karateabteilung von 20 auf 101 Mitglieder auszubauen. Entscheidend sei hierbei das Konzept von Trainer Baris Yildiz gewesen, der alle Alters- und Leistungsklassen einbezieht.

Das gesamte Training fand über eine Online-Plattform statt, neue Übungen wurden im Adventskalender bereitgestellt und neben sportlichen Aktionen auch individuelle Ernährungskonzepte hinterlegt.