Hamburg. Seit über einem Jahr ist der Veranstaltungssaal am Kirchwerder Landweg geschlossen. Das Eiscafé ist der Rettungsanker.

Anja Stoof und ihr Ehemann Rainer Niedoba starteten im November 2019, wenige Monate vor dem ersten Corona-Lockdown, neu durch und eröffneten am Kirchwerder Landweg 552 das Unternehmen Catering und Eventlocation Anja Stoof. Nach einem fulminanten Start beschert die Pandemie dem Paar – wie allen anderen Gastronomen auch – massive Umsatzeinbußen. Rettungsanker ist der Verkauf von italienischem Kugel-Eis, Kaltgetränken und Kaffee to go – wenn denn das Wetter mitspielt.

Gut vier Monate lang war der fast 50 Sitzplätze fassende Saal der Eventlocation in der ehemaligen Garbers-Gaststätte nahezu jedes Wochenende belegt. Zahlreiche Gäste feierten dort etwa ihren Geburtstag. „Uns wurde von vornherein viel Vertrauen entgegengebracht, weil die Kunden unseren 13 Jahre alten Catering-Service schon kannten und seit Langem zu schätzen wissen“, sagt Anja Stoof.

Eiscafé bringt durch Außer-Haus-Verkauf etwa Umsatz

Nach der vorerst letzten Feier am 8. März 2020 seien die Eheleute zunächst froh gewesen, endlich mal ein Wochenende frei zu haben, erinnert sich Anja Stoof und fügt hinzu: „Damals haben wir ja nicht geahnt, wie lange sich das hinziehen würde.“ Das Eiscafé sei schon früh der Plan B geplant gewesen, berichten die Unternehmer, die froh sind, durch den Verkauf der Kugeln wenigstens etwas Umsatz zu machen. Seit Ostern vergangenen Jahres beziehen sie das Eis von einem italienischen Hersteller in Barsbüttel. „Bei schönem Wetter ist die Nachfrage groß“, sagt Anja Stoof. Dann würden sich auch Radfahrer mit Kaltgetränken eindecken.

Catering wird weiterhin angeboten, sei aber aufgrund der Pandemie-Bestimmungen kaum nachgefragt, „zumal sich keine größeren Gruppen treffen dürfen“, betont die Geschäftsfrau. Geliefert werde gelegentlich in Büros oder auf Baustellen, „wenn Handwerker belegte Brötchen bestellen“. Im Sommer 2020, zwischen den Lockdowns, habe der Cateringservice viele Gartenpartys beliefert.

Vor dem Geschäft ist Platz für zwei bis drei Tische

Derzeit gehe es darum, Präsenz zu zeigen und „im Rhythmus zu bleiben“, betont die 58-Jährige. Sie hofft darauf, möglichst schnell wieder durchstarten zu dürfen: „Je länger wenig los ist, desto schwieriger wird es, wieder reinzukommen. Zumal wir ja nicht jünger werden.“ Anja Stoof und Rainer Niedoba wünschen sich, zumindest bald wieder draußen Gäste bewirten zu können. Vor ihrem Geschäft haben sie Platz für zwei, drei Tische. „Dort Snacks, Bier, Kaffee und Kuchen auftischen zu können wäre zumindest ein Anfang“, sagt der 62-Jährige.

Das Paar beschäftigt zwei Angestellte, darunter Tochter Jessica Witt (34), bei Gesellschaften auch Aushilfen. Nur dank Rücklagen könnten sich die Unternehmer während der Corona-Krise gut über Wasser halten, betonen sie.

Eis, Kaltgetränke und Kaffee sind bei schönem Wetter erhältlich – montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 13 bis 18 Uhr. „Zu diesen Zeiten haben wir auf jeden Fall auf, gelegentlich werden sie auch verlängert“, sagt Anja Stoof. Vorbeifahrende erkennen die geöffnete Eventlocation an einer XXL-Eistüte – ein großes Schild, das vor dem Geschäft aufgestellt wird. Infos im Internet: www.anja-stoof.de.