Allermöhe. Nach der blutigen Auseinandersetzung auf dem Parkplatz vor dem „Elite Eventhouse“, bei der in der Nacht zu Sonnabend zwei Menschen verletzt wurden,strebt der Koordinator des „Elite Eventhouse“, Ho Khamnei, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Polizei an.
Der 62-jährige Diplom-Ingenieur ist ein von den Besitzern des „Eventhouse“ bevollmächtigter Sprecher. Er koordiniert nach eigenen Angaben seit vier Monaten die Veranstaltungen im „Elite Eventhouse“ am Wilhelm-Iwan-Ring. Das Haus wird gern für Hochzeiten und Familienfeiern gebucht, oft von russischen und afghanischen Gästen, zu „90 Prozent Veranstaltungen mit religiösem Hintergrund“, sagt Khamnei.
Am jüngsten Freitag sei ein Kulturfest samt Live-Konzert gefeiert worden, zu dem etwa 800 Afghanen angereist seien. Familien mit Kindern, alte und junge Menschen hätten friedlich zusammen gefeiert. Ho Khamnei erzählt, er habe im Büro gesessen, als draußen auf dem Parkplatz zwei Menschen stritten und die Polizei kam. Er habe dem Geschehen keine große Bedeutung zugemessen, bis die Beamten ins „Eventhouse“ gekommen seien. „Im Haus verbreiteten sich in Windeseile Gerüchte, die Gäste hatten Angst, viele strömten zum Ausgang“, erinnert sich Khamnei. Doch die Polizei habe die Ausgänge versperrt, weder kranke Menschen noch Familien mit weinenden Kindern herausgelassen. Seine Hauptkritik: Die Polizei habe ihm den Grund ihres Eindringens nicht nennen wollen, sodass er die Gäste nicht habe beruhigen können. „Die Polizei hatte keine Erlaubnis in das Gebäude zu kommen, keinen Durchsuchungsbefehl. Sie hat hier einen großen Wirbel veranstaltet, für Panik gesorgt“, so Khamnei. Stundenlang hätten die Beamten Personalien aufgenommen, ihn und sein Auskunftsbegehren unhöflich abgefertigt. Die Polizeiaktion habe dem Ruf des Hauses sehr geschadet, ein Anwalt sei bereits eingeschaltet.
Von der Polizeipressestelle war gestern zu dieser Kritik keine Stellungnahme zu bekommen. In Bezug auf die blutige Auseinandersetzung dauerten die Ermittlungen an, gebe es keine neuen Erkenntnisse, so die Auskunft der Sprecherin Ulrike Sweden.