Allermöhe. Eine Feier im “Elite Eventhouse“ hat ein blutiges Ende gefunden. In der Nacht zu Sonnabend gab es auf dem Parkplatz vor dem Etablissement am Wilhelm-Iwan-Ring im Gewerbegebiet Allermöhe zwei Schwerverletzte.

Nach einem Konzert afghanischer Musiker ging der Sicherheitsdienst dort laut Zeugen mit Waffengewalt gegen Gäste vor. Vermutlich um eine Schlägerei unter einigen der fast 1000 Konzertbesucher zu beenden.

Als die Polizei kurz vor Mitternacht eintraf, lagen zwei Schwerverletzte auf dem Parkplatz. Ein 44-jähriger Afghane aus Kassel war viermal von einem Messer getroffen worden. Drei Stiche trafen sein linkes Bein, beim vierten rammte ihm sein Gegenüber die Waffe tief in den Bauch. Wenige Meter weiter saß ein Afghane aus Billstedt. Der 35-Jährige hatte einen Streifschuss aus einer Pistole am Knie erhalten.

Beide Männer hatten viel Blut verloren. Sie wurden auf dem Parkplatz vom Notarzt behandelt und dann in die Unfallklinik Boberg eingeliefert. Lebensgefahr besteht nach Auskunft der Polizei nicht.

Als dringend tatverdächtig nahmen die Beamten einen 29-jährigen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes fest. Der Mann aus Mümmelmannsberg wurde von Zeugen als Messerstecher beschuldigt. Wer für den Streifschuss verantwortlich ist, konnte dagegen nicht geklärt werden. "Die Staatsanwaltschaft lehnte einen Durchsuchungsbeschluss für das 'Elite Eventhouse' ab. Und freiwillig wollten sich die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes von uns nicht auf Schmauchspuren untersuchen lassen", bedauerte Polizeisprecherin Ulrike Sweden gegenüber unserer Zeitung.

Dennoch war damit die Arbeit für die Beamten nicht beendet: Für die weiteren Ermittlungen nahmen sie die Personalien von mehr als 700 Konzertbesuchern auf - und beendeten die Veranstaltung in Absprache mit dem Organisator. Am Einsatz waren insgesamt 70 Polizisten beteiligt, darunter fast alle Bergedorfer und Billstedter Streifenwagen, mehrere Hundeführer und etwa 40 Bereitschaftspolizisten.

Die Ermittlungen konzentrieren sich neben der Suche nach dem Schützen nun auf die Frage, ob vielleicht noch weitere Schusswaffen benutzt wurden.