Börnsen. Bei den Dressurtagen des Reit- und Fahrvereins stehen zehn Wettbewerbe auf dem Programm. Was Freude des Pferdesports erwartet.
Der Reit- und Fahrverein Börnsen ist von Freitag, 30. Juni, bis Sonntag, 2. Juli, Schauplatz eines Stelldicheins der norddeutschen Dressur-Elite. Mehr als 100 Reiterinnen und Reiter haben rund 260 Nennungen für die insgesamt zehn Wettbewerbe der Börnsener Dressurtage abgegeben. Höhepunkt ist am Sonntag um 16 Uhr die S***-Prüfung Grand Prix de Dressage.
Gewidmet ist das „Charlie-Kramer-Gedächtnis-Turnier“ dem kürzlich verstorbenen Karl „Charlie“ Kramer, einem langjährigen Reitlehrer und Turnierrichter des Vereins. Da die Prüfungen gleichzeitig den Landesverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein als Sichtung für die Deutsche Jugend-Meisterschaft dienen, sind unter anderem die besten Talente aus dem norddeutschen Raum bei den Junioren und Jungen Reitern am Start. Junioren sind bei Großpferden alle Reiter bis 18 Jahre, Junge Reiter sind die 19- bis 21-Jährigen.
Pferdesport: Auf dem Hof Börnsen wurde fleißig geputzt
Der Organisator Jürgen Perau ist überzeugt, dass sie optimale Bedingungen vorfinden werden. „Die Reitanlage ,Hof Börnsen’ ist im Top-Zustand“, schwärmt er. „Fleißige Helfer haben alles für die gehobenen Turnieransprüche hergerichtet.“ Dazu zählen nicht nur die etwa 15 Angestellten des Hofes, sondern auch viele „Einsteller“, also Menschen, die ihr Pferd auf dem Hof untergebracht haben. Sie haben an zwei Tagen freiwilligen Dienst geleistet, um alles blitzblank zu bekommen.
Denn die Motivation unter Reiterinnen und Reitern ist riesengroß. „Wir fahren ja auch auf die Turniere anderer Höfe und sehen, wie es dort ist“, erläutert der Stallmanager Hannes Schulz. „Da ist dann natürlich auch der Ehrgeiz da, sich ordentlich zu präsentieren und mit diesen Turnieren mitzuhalten.“ Dazu sollen auch die vielen Stände beitragen, die für das leibliche Wohl sorgen. Der Hof hat auf die Erhebung von Standgebühren verzichtet. „Für uns ist das eine Win-win-Situation, wenn es viele Stände auf der Anlage gibt“, betont Schulz.
S-Dressuren sind die große Stärke der Börnsener Veranstaltung
Der große sportliche Trumpf des Hofs Börnsen ist das Dressur-Außenviereck, das mit seinen Maßen von 20 mal 60 Metern sogar für S-Dressuren geeignet ist – eine Seltenheit. Nicht nur in der Jugend, sondern auch bei den Erwachsenen ist das ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. „Wer S-Dressur reiten will, muss sonst oft 150 oder 200 Kilometer weit fahren, um ein passendes Turnier zu finden“, erläutert Schulz. Daher bieten die Börnsener auch an allen drei Tagen S-Dressuren an, damit es sich für die Teilnehmer lohnt, mit mehreren Pferden anzureisen.
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Das wird eifrig genutzt. Viele Aktive gehen mit vier oder gar fünf Pferden an den Start. Beim Haupt-Event, dem Grand Prix de Dressage, wird es dabei auf jeden Fall einen neuen Sieger geben, denn die Titelverteidigerin Nina Rathjens vom Elbdörfer und Schenefelder RV, die vergangenes Jahr auf Emilio gewann, ist dieses Mal nicht am Start.
Einer der Kandidaten auf ihre Nachfolge dürfte der Schwarzenbeker Ants Bredemeier sein, der vergangenes Jahr auf Barrymore Zweiter war, seinem Paradepferd. Doch das steht nicht mehr zur Verfügung. Stattdessen reist Bredemeier mit vier anderen Pferden an, allen voran dem erfahrenen Babalou, der sich aber vergangenes Jahr in Börnsen nicht platzieren konnte. Doch sowohl Babalou als auch Download, Da Fraedo und Baccara waren zuletzt bereits auf Turnieren in Wedel, Granderheide und Mohrkirch unterwegs und sollten also gut im Saft sein.
Die Vorjahressiegerin fehlt. Wer gewinnt dieses Mal?
Ebenfalls zum Kreis der Favoriten muss Sarah Waldsperger vom Hamburg-Wentorfer RV gezählt werden, die mit Royal Dream im vergangenen Jahr Dritte war, die Vorjahres-Vierte Karin Lührs auf Royal Chocolate (Neuengörs) sowie die Bargteheiderin Sarah Wilke auf Scholar. Wer sich da durchsetzt, dürfte eine Frage der Tagesform sein. Immerhin: Die ganz heißen Temperaturen der vergangenen Tage dürften hinter uns liegen. Für Sonntag sind in Börnsen 23 Grad bei nur gelegentlichen Schauern angesagt. Also nahezu optimale Bedingungen für Pferd und Reiter.
Tipp: Der Hof Börnsen sucht gerade Auszubildende für den Beruf des Pferdewirts mit Schwerpunkt Haltung/Service. Wer also überlegt, ob ein Beruf mit Pferden etwas für ihn sein könnte, kann sich den Hof beim Turnier mal entspannt anschauen. Zeitplan Börnsener Dressurtage: Freitag, 13 Uhr: S*** Intermediare A, 15.30 Uhr: S* DM-Sichtung Junge Reiter; Sonnabend, 8 Uhr: L* Kandare, 10.45 Uhr: M** DM-Sichtung Junioren, 14.15 Uhr: S*** Intermediaire II, 16.45 Uhr: S* DM-Sichtung Junge Reiter; Sonntag: 8 Uhr: M*, 11.45 Uhr: M** DM-Sichtung Junioren, 14 Uhr: S** Intermediaire I, 16 Uhr: S*** Grand Prix de Dressage