Wohltorf. Mit einem 8:6-Sieg in Rahlstedt und einem 6:6 in Marienthal verbesserten sich die Wohltorfer auf den dritten Platz. Was das bedeutet.
Wer es mit den Hockeyspielern des TTK Sachsenwald hält, muss gute Nerven besitzen. Denn wann immer die Wohltorfer in der 2. Hallenhockey-Bundesliga einen kleinen Vorsprung herausgeschossen haben, rühren sie Beton an. Alle fünf Feldspieler versammeln sich dann tief in der eigenen Hälfte und lauern am eigenen Schusskreis auf Ballgewinne und Konter. Es ist ein Tanz auf dem Drahtseil in diesem schnellen Sport, wo Spiele binnen Sekunden kippen können. Doch die „Tontauben“ beherrschen diese Defensivtaktik extrem gut. Durch einen 8:6-Erfolg beim Rahlstedter HTC und ein 6:6-Unentschieden beim Marienthaler THC gelang ihnen nun ein Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt.
Mit jetzt sieben Punkten verbesserte sich der TTK auf den dritten Tabellenplatz und hat fünf Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Rahlstedt. Nur ein Team steigt am Saisonende ab. Rein rechnerisch mag da vier Spieltage vor Schluss noch manches passieren können, doch praktisch betrachtet ist der Klassenerhalt so gut wie sicher.
Coach Rainer Brech: „Die ziehen im Training voll mit“
Vergessen ist der verpatzte Saisonstart mit drei Niederlagen in Folge. „Das war eine sehr konzentrierte Vorstellung gegen Rahlstedt“, freute sich TTK-Spieler Lasse Wien. „Wir hatten schon vor Weihnachten mit der neuen Taktik in Hannover gewonnen, jetzt wieder. Die Ergebnisse geben uns recht.“
Der Architekt des neuen Spielsystems ist der zur Wintersaison verpflichtete Coach Rainer Brech. „Disziplin und Einsatz waren top“, lobte er sein Team. Nur eine Woche Pause hatten sich die Wohltorfer über die Feiertage gegönnt, ansonsten voll durchgezogen. „Wir haben eine super Trainingsbeteiligung“, freut sich Brech. „Die ziehen voll mit.“
Mit schnellen Kontern immer wieder Nadelstiche gesetzt
Das wurde vor allem im Schlüsselspiel gegen Rahlstedt belohnt, in dem die Wohltorfer schon nach 17 Minuten durch Justus Brettschneider sowie drei Tore von Eckenspezialist Finn Dabelstein eine schnelle 4:1-Führung herausschossen. Das war auch der Halbzeitstand. Nach der Pause suchten die Hamburger dann vergeblich einen Weg durch das dichte Abwehrnetz der Gäste, die immer wieder Nadelstiche setzten. „Wir sind defensiv viel stabiler geworden als zu Saisonbeginn und haben unsere Konter schnell und einfach gespielt“, analysierte Verteidiger Joaquim Audran.
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Bis zum 7:4 fünf Minuten vor Schluss hielten die Wohltorfer nach weiteren Toren von Dabelstein (2) und Marlon Gorges ihren Drei-Tore-Vorsprung. Erst als Rahlstedt den Torhüter rausnahm, wurde es noch einmal eng. Doch ein Traumpass von Lasse Wien, den Dabelstein mühelos zum 8:6-Endstand ins leere Tor schob, entschied die Begegnung.
TTK Sachsenwald fordert nun den Tabellenzweiten Klipper
Am Tag darauf hatten die TTK-Spieler in Marienthal nicht ganz so viel Fortune. Als Christian Neumann 40 Sekunden vor Schluss zur 6:5-Führung traf, schien ein neuerlicher Sieg perfekt zu sein, doch nur 20 Sekunden später kam Marienthal zum 6:6-Ausgleich. „Letztlich war das aber auch absolut gerecht“, gab Brech fair zu. Dreimal Dabelstein sowie Lasse Wien, Justus Brettschneider und eben Neumann erzielten die Tore für die Gäste.
Am kommenden Sonnabend hat der TTK Sachsenwald nun den Tabellenzweiten Klipper Hamburg zu Gast (15 Uhr, Am Tonteich), der gewinnen muss, um die Meisterschaft offen zu halten. Ein echtes Spitzenspiel also, bei dem sich der Besuch sicher lohnt. Nur gute Nerven sollte man haben.