Wohltorf. Pech gegen Großflottbek, erster Saison-Dreier in Hannover: Wer bei den Hallenhockeyspielern aus Wohltorf einmal mehr herausragte.
Dass Finn Dabelstein bei den Hockey-Herren des TTK Sachsenwald den Ton angibt, ist schon unschwer an der blau-weißen Kapitänsbinde zu erkennen, die er an seinem linken Arm trägt. Der Angreifer geht stets vorweg und genießt durch die unzähligen Tore, die er in den vergangenen Jahren erzielt hat, beim Wohltorfer Club eine Art Heldenstatus. Vor dem Zweitliga-Duell der „Tontauben“ mit dem Großflottbeker THGC wurde dies noch einmal untermauert, als der Hallensprecher Dabelstein bei der Durchsage der Mannschaftsaufstellungen als „The Legend“ („Die Legende“) vorstellte.
Und weil der Angreifer beim TTK eine solche exponierte Stellung einnimmt, kann er sich auch schon einmal erlauben, seinen eigenen Trainer zu maßregeln. So geschehen in der Schlussphase der Partie gegen die Flottbeker, in der die bis dahin punktlosen Hausherren auf den 4:4-Ausgleich drängten, dies aber nicht ganz nach dem Gusto von Coach Rainer Brech taten. Der Übungsleiter rief immer wieder Verbesserungsvorschläge aufs Feld, was Dabelstein offenbar nicht gefiel. „Rainer, jetzt mach mal ruhig da draußen. Wir sind doch voll da. Es ist doch alles gut“, sagte der Kapitän zu seinem Coach.
Die „Tontauben“ begegneten den verlustpunktfreien Gästen auf Augenhöhe
Ganz unrecht hatte er damit nicht. Die Wohltorfer zeigten gegen den Aufstiegsanwärter eine starke Leistung und schnupperten an einem Punktgewinn, verloren am Ende jedoch unglücklich mit 3:4. Die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel war vermeidbar. Die „Tontauben“ begegneten den verlustpunktfreien Gästen auf Augenhöhe und lagen nach Treffern von Julian Scholtysek (1:0/11.) und Dabelstein (2:1/22.) zweimal in Führung. Besonders nach dem Tor des Kapitäns war die Chance für das Brech-Team groß, den Vorsprung auszubauen, da Flottbeks Levin Holste eine Zwei-Minuten-Strafe abbrummen musste.
Aber in Überzahl gelang den Wohltorfern nicht das erhoffte 3:1. Und just als Holste wieder ein paar Sekunden auf dem Parkett stand, fiel der Ausgleich durch Maksmyilian Koperski (30.). Zuvor hatte Jakob Schmidt die erste Führung des TTK egalisiert (15.).
In der Schlussphase spielten die Wohltorfer erneut in Überzahl
Nach der Halbzeit war der GTHGC-Kapitän erneut erfolgreich und brachte die Gäste mit 3:2 in Front (36.). Nun wurde es wild am Tonteich: Erst egalisierte Dabelstein (38.), dann sorgte Vincent Riemenschneider für die erneute Flottbeker Führung (40.). Dass sein Tor bereits gleichbedeutend mit dem Endstand sein würde, war 20 Minuten vor Ultimo in einem offenen Schlagabtausch, den sich beide Teams lieferten, nicht zu erahnen.
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Und es war für den TTK unendlich bitter. Denn in der Schlussphase spielten die Wohltorfer nach einer Zeitstrafe gegen Maximilian Baumgardt erneut in Überzahl. Am Ende standen sie sogar mit zwei Feldspielern mehr als die Flottbeker auf dem Parkett, weil Brech für Torwart Niklas Tanck einen weiteren Offensivakteur eingewechselt hatte. Zum Ausgleich reichte es dennoch nicht mehr.
Erster Erfolg für Rainer Brech nach seiner Rückkehr auf die TTK-Trainerbank
Mit einer unglücklichen Pleite im Gepäck trat der TTK am Tag darauf die Reise zum DHC Hannover an. Mit jeder Menge Wut im Bauch und toller Mentalität gelang den Wohltorfern bei den Niedersachsen der Befreiungsschlag. Matchwinner beim 8:6-Erfolg war dabei einmal mehr Dabelstein, der vier Treffer erzielte. Zudem waren zweimal Lasse Wien, Patrick Vilas Ott und Daniel Struck für die Wohltorfer erfolgreich.
Für Coach Brech war es der erste Erfolg nach seiner Rückkehr auf die TTK-Trainerbank. Einen „Anpfiff“ gab es für den Übungsleiter aber auch im zweiten Spiel des Wochenendes. Diesmal allerdings nicht von seinem Kapitän Dabelstein, sondern dem Schiedsrichter-Gespann. Sie zeigten ihm in der Schlussphase wegen ständigen Reklamierens die Grüne Karte.