Geesthacht. Eine stattliche Kulisse von 150 Zuschauern wollte die Partie im Lotto-Pokal gegen TBS-Pinneberg sehen. Was für Stimmung sorgte.

Es herrschte Volksfest-Stimmung am Sonntag auf dem Sportplatz Westerheese in Grünhof. Rund 150 Zuschauer hofften auf die große Überraschung in der vierten Runde des Lotto-Pokals, in der das Fußball-Kreisklassen-Team des VfL Grünhof-Tesperhude auf die zwei Ligen höher spielenden Gäste vom TBS-Pinneberg traf.

Im Anschluss sollte es eine Ü30-Party und einen Grillabend der Gastgeber geben. Da wollte man sich vorher natürlich nicht blamieren. Aber eine kleine, freundschaftliche Provokation wird ja wohl erlaubt sein, und so legte Stadionsprecher Tommy Grümmer den Titel „Pinneberger könn’ kein Auto fah’n“ der Hamburger Band „Maggers United“ auf.

Pinneberger können kein Auto fahren? Können sie doch!

Können sie doch! Auto gefahren sind sie, sogar mehr als ihnen lieb war. „Die Anreise hat eine Stunde und 20 Minuten gedauert“, stöhnte ein Betreuer von TBS, das steht für Türk Birlikspor – türkische Sport-Gemeinschaft. 63 Kilometer – der weiteste Weg, der für die Gäste in dieser vierten Pokalrunde überhaupt möglich gewesen wäre. Doch die Fahrt sollte sich für die Pinneberger lohnen: Mit 6:0 setzte sich der Bezirksligist ungefährdet durch und steht damit im Achtelfinale.

„Für so einen richtig guten Fußball-Nachmittag ist das wohl ein, zwei Tore zu hoch“, gab Grünhofs Trainer Sven Lemke zu, auf einen engeren Ausgang gehofft zu haben. Möglichst lange „die Null halten“ wollten sie, so wie man es von den Duellen David gegen Goliath kennt. Es misslang. Schon nach fünf Minuten sorgte Abdullah Yilmaz mit einer schönen Einzelleistung für die 1:0-Führung der Gäste. Das war auch der Pausenstand.

William Wachowski erzielte in der zweiten Hälfte einen Dreierpack

Grümmer hatte die Sache da natürlich noch lange nicht aufgegeben und schwor die Zuschauer mit Fußball-Weisheiten („Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“) auf die zweite Hälfte ein. Doch in der setzte sich die größere Klasse der Pinneberger durch. Die Gäste waren ohne ihren besten Torschützen, den im Urlaub weilenden Ex-Curslacker Adrian Sousa, angereist.

Also nutzten seine Konkurrenten im Angriff die Chance, Eigenwerbung zu betreiben. Joel Yem Bissou Weiß traf doppelt (60, 87.), sein Sturmpartner William Wachowski sogar dreimal (70., 71., 90.). „Das ist schon ein Unterschiedsspieler“, lobt Lemke.

VfL Grünhof-Tesperhude: Verwiebe – Kägeler, Schlieps (56. Wendler), Mühmer, Behnke (82. Schlüter) – Brandtmann, Juwig (82. Wöhl) – Barfels, Beutling (82. Voigt), Wincenciusz (82. Pahl) – Bigall