Glinde. In einem fußballerisch schwachen Bezirksliga-Spitzenspiel triumphiert der SC Schwarzenbek. Doch Gegner Glinde half tatkräftig mit.

Nicht immer halten Spitzenspiele das, was sie versprechen. So war es auch in dem Fußball-Bezirksligaduell zwischen dem Tabellendritten TSV Glinde und dem Vierten SC Schwarzenbek. In einer von zahlreichen Stockfehlern geprägten Partie setzten sich die Gäste nach Toren von Alexander Beyer (6.) und Maximilian Menger (71.) verdient mit 2:0 durch und rückten auf den zweiten Tabellenplatz vor.

„Ich hatte nur zehn fitte Spieler, und ich habe nicht gesehen, dass Schwarzenbek hier so viel gemacht hätte“, ordnete Glindes Coach Sören Deutsch die Niederlage als unglücklich ein. „Wir haben heute sicherlich viel Glück gehabt“, pflichtete Gästetrainer David Martensen bei. „Aber Glück muss man sich verdienen.“

Aus einem Glinder Lattenschuss resultiert Schwarzenbeks Führung

Zweifellos waren die Schwarzenbeker das Team, das entschlossener seine Chancen nutzte. Kurios war dabei die Entstehung der frühen Gästeführung. Sie resultierte aus einer Glinder Chance. Muhammed Özalp hatte mit einem wuchtigen Schuss nur die Latte getroffen. Geistesgegenwärtig leitete Schwarzenbeks Keeper Moritz Leibold daraufhin gegen schläfrige Hausherren mit einem weiten Abschlag den Gegenangriff ein. TSV-Keeper Marco Reksidler verschätzte sich, Alexander Beyer war auf und davon und traf zum 1:0 (7.).

Der frühe Rückstand war für die Glinder eine schwere Hypothek gegen die beste Abwehr der Liga. Erst neun Gegentreffer haben die Schwarzenbeker zugelassen, sechs davon am allerersten Spieltag beim 0:6 gegen Concordia II. „Damals haben wir einen offenen Schlagabtausch gespielt und daraus dann unsere Lehren gezogen“, blickt Martensen zurück. Seitdem gehen die Europastädter bedächtiger vor, und der Defensiv-Verbund, organisiert vom früheren Eicheder Bennet Zaske auf der „Sechs“, ist schier unüberwindlich.

Reksidler, der den Ball am Strafraumeck vertändelte, sah unglücklich aus

Als dann auch noch Muhammed Özalp nach Foulspiel Gelb-Rot sah (53.) und Glinde in Unterzahl geriet, schien die Sache gelaufen zu sein. Doch ausgerechnet jetzt steigerten sich die Gastgeber. Nick Schieweg zwang SCS-Keeper Leibold mit einem wuchtigen Freistoß aus 20 Metern zu einer Glanzparade (66.). Auf der Gegenseite sorgte Maximilian Menger mit dem 2:0 für die Entscheidung (71.). Wieder sah Reksidler, der den Ball am Strafraumeck vertändelte, unglücklich aus. „Ich tue mich schwer damit, Torhüter zu kritisieren, weil ich selbst nie einer war, aber er hätte wohl beide Tore verhindern können“, sagte Deutsch.