Bergedorf. Nettelnburgs Michael Hamann trifft mit dem Hinterkopf – genau wie einst Hamburgs Fußball-Idol. Doch einen Unterschied gab es.

Die älteren Herrschaften am Spielfeldrand steckten sofort wissend die Köpfe zusammen: „Das war doch wie früher ,Uns Uwe’!“ Genau! Dem Nettelnburger Bezirksliga-FußballerMichael Hamann ist ein Tor mit dem Hinterkopf gelungen. So wie einst Uwe Seeler (1936-2022) im Weltmeisterschafts-Viertelfinale 1970 gegen England. Und damit willkommen zur heutigen Fußball-Kolumne!

Fußball-Kolumne: Ein Traumtor, das leider nicht zählt

Als Michael Hamann in der Partie beim SV Börnsen den Ball aus etwa 14 Metern mit dem Hinterkopf über Börnsens Keeper Justin Kaeding hinweg ins Tor befördert, ist der Jubel groß. Doch er verstummt nur kurz darauf, denn Hamann stand etwa einen halben Meter im Abseits, und das Tor in Uwe-Seeler-Manier zählt nicht (22.).

Es wäre die verdiente Führung für den SVNA gewesen, denn die Gäste waren griffiger, gieriger und besser im Spiel als der SVB. Bei den Börnsenern wurden bange Erinnerungen an das 0:7-Debakel in Eilbek wach. „Das ist wie letzte Woche, das ist tot, keine Stimmung“, ärgerte sich Börnsens Torwarttrainer An­dreas Poschmann. Doch nur wenige Minuten später beruhigte Alexander Tamm die Gemüter.

Für die Nettelnburger kam es knüppeldick

Die Nettelnburger Henri Theusner und Lutz Langfeldt liefen sich gegenseitig über den Haufen, Tamm vollendete kaltschnäuzig zum 1:0 (28.). „Das ist sehr bitter. Börnsen hatte bis dahin keine Torchance, und ich habe uns deutlich besser gesehen. Das Ergebnis in der ersten Halbzeit ist völlig unverdient“, sagte SVNA-­Coach Daniel Andrade.

Für seine Elf kam es nun knüppeldick: Joshua Wolter (49., 51.), Tamm (79.) sowie Lasse Kristan (85.) schossen den 5:0-Erfolg für die Börnsener heraus. Und plötzlich redete niemand mehr vom Uwe-Seeler-Moment.

Spitzenspiel ist nur ein Gebolze

Torjäger Adrian Rupsch (ehemals Voigt) war mit seinen beiden Toren der Matchwinner im Kreisliga-Spitzenspiel zwischen dem SV Börnsen II und dem TuS Aumühle-Wohltorf. „Zu Adrian braucht man nichts sagen: Er ist ein Ausnahmespieler“, lobte Trainer René Seibert, der seinen Vater Rainer Seibert an der Linie vertrat. In einer spielerisch ganz schwachen Partie traf Rupsch aus 18 Metern zum 1:0. Börnsens Keeper Marc Brockmöller streckte sich vergeblich, das Leder schlug unten links ein (17.).

In der Folge landete eine Kopfball-Bogenlampe von Rupsch auf der Latte (31.), und Phillip Lang versiebte eine Hundertprozentige (33.). Erst in der 77. Minute machte Rupsch dann mit dem 2:0 alles klar. Bei SVB-Trainer Carsten Bol hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. „Man muss sehen, woher wir kommen: Wir haben vier Jahre gegen den Abstieg gespielt“, gab er zu bedenken.

Sechs Özalps auf einen Streich beim TSV Glinde

Da kann man als Gegner schon mal durcheinander kommen: Beim 2:1-Sieg des TSV Glinde beim TuS Hamburg wirkten bei den Stormarnern sechs Spieler mit dem Namen Özalp mit. Ismail, Ibrahim und Mohammed sind Brüder, ebenso sind Deniz und Edip Özalp Brüder. Und alle fünf sind über ihren gemeinsamen Cousin Yakup Özalp miteinander verwandt. Logisch, dass dann auch ein Özalp zum Siegtor traf: Ibrahim verwandelte einen Elfmeter.