Dassendorf. Martin Harnik trifft doppelt zum Dassendorfer 2:0-Heimsieg gegen den HEBC. Das erste Tor war sogar richtig spektakulär.
Über Martin Harnik ist an dieser Stelle schon viel geschrieben worden. Und oft genug war dabei von den „genialen“ Leistungen des 35-jährigen Stürmers der TuS Dassendorf die Rede. Fast schon zu oft. Schließlich ist es ja keine Überraschung, dass der 68-fache österreichische Nationalspieler in der Oberliga herausragt. Doch heute muss dieses Wort mal wieder erlaubt sein. Denn es war ein wirklich genialer Moment, mit dem Harnik sein Team am Sonnabend beim 2:0-Erfolg gegen den HEBC auf die Siegerstraße brachte.
Vorbereitet hatte die Szene des Tages der gewohnt fleißige Rechtsverteidiger Eyke Kleine. In den vergangenen Wochen, in denen die Leistungen der Dassendorfer so schwankend waren, war Kleine ein Muster an Beständigkeit. Nun also wuselte der ehemalige Curslacker die rechte Außenbahn entlang und spielte scharf nach innen, wo Harnik an der Strafraumgrenze lauerte. Der frühere Profi von Werder Bremen und dem HSV überlegte nicht lange und beförderte den Ball mit der Hacke zum 1:0 ins lange Eck (33.). Wunderschön!
Martin Harnik trifft per Hacke zur 1:0-Führung
Einmal in Führung, ließen sich die abgezockten Hausherren die Sache nicht mehr nehmen. Kurz vor Schluss machte erneut Harnik mit dem 2:0 alles klar (90.+1). „Im sechsten Spiel haben wir es endlich einmal geschafft, keine Torchance des Gegners zuzulassen“, resümierte TuS-Trainer Peter Martens zufrieden. Dem stimmte Gäste-Coach Özden Kocadal zu: „Wir hatten heute nicht die Mittel, um Dassendorf zu gefährden.“
Hat damit die Krise des Hamburger Meisters also ein Ende? „Wenn ich eine Glaskugel hätte, dann wüsste ich es“, schmunzelte Martens, der das Team gemeinsam mit Thomas Hoffmann trainiert. Doch endlich hatte das Duo mal wieder Grund zur Zufriedenheit. „Engagement, Zweikampfstärke, Einsatz, das war heute alles wunderbar“, lobte Hoffmann seine Spieler am abschließenden Mannschaftskreis. „Es war ein schweres Stück Arbeit, aber das ist jedes Oberliga-Spiel.“
Zwingend waren Dassendorfs Angriffe nur selten
In Ansätzen war gegen den HEBC schon zu erkennen, welchen Fußball Martens und Hoffmann künftig spielen lassen wollen. Mit Harnik und wechselweise Mattia Maggio und Kristof Kurczynski in der Spitze und vier Mann dahinter pressten die Hausherren bis zur gegnerischen Grundlinie, liefen selbst HEBC-Keeper Patrick Meins regelmäßig an. So hatten die Gäste Mühe, wenigstens ab und an kontrolliert aus der eigenen Hälfte heraus aufzubauen, mussten sich wieder und wieder in weite Schläge flüchten, die dann zu schnellen Dassendorfer Ballgewinnen führten.
Diese totale Dominanz der TuS hatte vor 147 Zuschauern nur einen Makel: Es sprang zu wenig Zwingendes dabei heraus. Doch ein Anfang ist gemacht. „Peu à peu ist eine Steigerung zu erkennen“, befand Martens. „Aber wir haben immer noch viel Arbeit vor uns.“
TuS Dassendorf: Kalk (2-3) – Kleine (2), Muhlack (3) ab 90. Buchholz (-), Sowah (3) – Dettmann (3) – Blohm (3) ab 85. Zalli (-), Strömer (2-3) ab 73. Doege (-), Carolus (2-3) – Kurczynski (3), Harnik (2), Maggio (3) ab 90. Thomas (-)