Kirchwerder. Ehemaliger HSV-Stürmer schießt die TuS Dassendorf in unserem Spiel der Woche zum 4:1-Erfolg beim SC Vier- und Marschlande.

Bereits eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff des Pokal-Zweitrundenspiels zwischen dem Bezirksligisten SC Vier- und Marschlande und dem Oberligisten TuS Dassendorf hat sich eine große Schlange vor dem Eingang des Sportplatzes am Zollenspieker gebildet. Die Rückkehr von Ex-Profi Martin Harnik an seine frühere Wirkungsstätte wollen sich viele fußballbegeisterte Anhänger aus dem Heimatgebiet nicht entgehen lassen.

Der SCVM durfte nur 250 Zuschauer auf die Anlage lassen. Bereits eine Stunde vor Spielbeginn standen viele vor dem Eingang.
Der SCVM durfte nur 250 Zuschauer auf die Anlage lassen. Bereits eine Stunde vor Spielbeginn standen viele vor dem Eingang. © BGZ/Hanno Bode | Hanno Bode

Während die Zuschauer draußen auf den Einlass warten, plaudert der Dassendorfer Angreifer mit alten Weggefährten wie SCVM-Coach Thorsten Beyer, der ihn als Jugendspieler trainierte, oder dem langjährigen Fußball-Abteilungsleiter Siegfried Niemand. „Ich habe dem Spiel total entgegengefiebert. Die Wiedersehensfreude war groß“, sagt Harnik, der den SCVM einst als 17-Jähriger in Richtung Werder Bremen verließ, um Profi zu werden.

Harnik hat den SCVM immer wieder unterstützt

Seine Wurzeln hat der frühere österreichische Nationalspieler nie vergessen. Immer wieder spendete er seinem Jugendclub während seiner Profizeit Sportutensilien und unterstützte ihn auch anderweitig. An diesem Tag hat der 34-Jährige allerdings keine Präsente dabei, sondern schenkt den Gastgebern beim 4:1-Erfolg der TuS zwei Treffer ein. „Ohne ihn wäre es für uns natürlich leichter gewesen, sie zu verteidigen“, sagt Beyer, dessen Team sich aber gegen den haushohen Favoriten bravourös geschlagen hat. Den donnernden Applaus der 250 Zuschauer nach dem Abpfiff hatte sich der Außenseiter redlich verdient.

Denn zur Halbzeit durften die Hausherren sogar von der Riesensensation träumen. Sie führten durch einen Treffer des groß auftrumpfenden Ole Dabelow, der nach einem Pfostenschuss von Hauke Harrsen abstaubte (20.), mit 1:0. „Die erste Hälfte war grandios – auf dem Platz und auch drumherum“, lobte Beyer den leidenschaftlichen Auftritt seiner Elf und die tolle Atmosphäre am „Spieker“.

Nach der Pause folgt die Wende

„Das haben sie wirklich gut gemacht“, gab Harnik zu, der in den ersten 45 Minuten nur einmal richtig auffiel, als er mit Keeper Timo Eilk „zusammenkachelte“, wie er es nannte. Dafür gab es böse Blicke und Kommentare von den Vier- und Marschländer Kickern. „Da haben sie meiner Ansicht nach total übertrieben. Ich habe ihnen gesagt, dass sie sich beruhigen sollen. Und das haben sie dann ja auch gemacht“, erzählt der Dassendorfer Kapitän.

Nach der Pause sorgten der frühere HSV-Angreifer und seine Teamkameraden rasch für die Wende. Rinik Carolus (47.) und Harnik (50.) waren jeweils nach Freistößen von Sven Möller erfolgreich. Henrik Dettmann sorgte in der 74. Minute mit einem strammen Schuss für die Vorentscheidung, bevor „Hanno“, wie Harnik gerufen wird, kurz vor Ultimo zum Endstand traf (90.). „Das war von Anfang bis Ende ein total schöner Tag mit einem tollen Rahmen“, sagte der Dassendorfer Doppeltorschütze glücklich.

Statistik

  • SCVM: Eilk; Wobbe (73. Kohlepp), Czech, Wagner, Kahl; Cicek (58. Timmann), Dabelow, E. Wegner, J. Pax (46. Toth), P. Wegner (83. J. Lenz); Harrsen (73. L. Pax).
  • TuS Dassendorf: Gruhne; M. Lenz, Ahlschwede, K. Carolus, R. Carolus (78. Aust); Dettmann (78. Kurczynski), Strömer, D. Bergmann (78. Kleine), S. Möller, Maggio; Harnik.
  • Tore: 1:0 Ole Dabelow (20.), 1:1 Rinik Carolus (47.), 1:2 Martin Harnik (50.), 1:3 Henrik Dettmann (74.), 1:4 Martin Harnik (90.).