Ochsenwerder. Schilder lassen auf dem Marschbahndamm teils nur noch Fußgänger und Radfahrer zu. Bauern und Jäger haben nun ein Problem.

Der Marschbahndamm zwischen Altengamme und Tatenberg und auch der Vierländer Bahndammzwischen Zollenspieker und Bergedorf-Süd gehören zu den beliebtesten Spazier- und Radwegen im Bezirk. Doch auch für einige Landwirte, Förster, Jäger und andere Anlieger sind die ehemaligen Bahnrouten die einzige Möglichkeit, mit Kraftfahrzeugen ihre Grundstücke zu erreichen, stellt die Bergedorfer CDU-Fraktion fest.

Bis vergangenes Jahr war das auch zulässig, da beide Bahndämme durch entsprechende Verkehrszeichen und Hinweisschilder wie „Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei“ und „Anlieger frei“ für Kraftfahrzeuge freigegeben war. Diese Beschilderungen wurden 2022 allerdings durch das Verkehrszeichen „Geh- und Radweg“ ersetzt. Zwar gebe es an manchen Stellen noch das Zusatzschild, dass das Befahren des Weges für Anlieger bis zu einer bestimmten Hausnummer freigibt.

Landwirte und Jäger gelangen nicht mehr legal auf ihre Flächen

Doch ohne das zusätzliche Hinweisschild, das land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigibt, dürfe auf den meisten Abschnitten auf dem Marschbahndamm und Vierländer Bahndamm zwischen Tatenberg, Kirchwerder und Curslack derzeit kein Kraftfahrzeug mehr fahren, stellt Jörg Froh fest. „Absurde Folge ist, dass Landwirte so nicht mehr legal mit ihren Traktoren zu ihren Feldern kommen, Förster und Jäger nicht mehr mit ihren Pkw in ihre Reviere“, erklärt der Fachsprecher der CDU im Regionalausschuss.

Dadurch sei es in den vergangenen Monaten schon mehrfach zu Konflikten zwischen Spaziergängern, Radfahrern oder Landwirten gekommen, weil Fußgänger oder Radler der Überzeugung sind, dass der motorisierte Verkehr auf dem ehemaligen Bahndamm nichts zu suchen habe. „Deshalb ist es dringend erforderlich, sich zeitnah die vorhandenen Beschilderungen in den entsprechenden Abschnitten und an den Zufahrten zum Marschbahndamm und Vierländer Bahndamm anzuschauen“, sagt Jörg Froh.

Freizeit- und landwirtschaftlichen Verkehr beachten

Mit einem Antrag möchte die CDU nun initiieren, dass die Tiefbauabteilung, in Zusammenarbeit mit der Polizei, die Beschilderung am Marschbahndamm und Vierländer Bahndamm, sowie deren Zufahrten, von Tatenberg bis Kirchwerder und Curslack, überprüft. Insbesondere soll das Augenmerk darauf gerichtet sein, dass die Ausschilderung die Belange von Fußgängern und Radfahrern sowie den Anliegern, Landwirten, Jägern und Förstern berücksichtigt.

Über den Antrag soll am Dienstag, 17. Januar, 18 Uhr, im Regionalausschuss beraten werden. Das Gremium tagt in diesem Monat online. Bürgerinnen und Bürger können dabei sein und den Link zur Sitzung per E-Mail anfordern unter der E-Mail-Adresse ausschussdienst@bergedorf.hamburg.de.