Hamburg. In den Vierlanden kannte ihn jeder: Hans-Dirk “Hahni“ Hahn. Nach seinem Tod übernehmen Stammgäste die Kneipe.

Es war eine Nachricht, die im Juni viele Vierländer betroffen gemacht hat: Hans-Dirk Hahn ist tot. Der Gast- und Landwirt vom Neuengammer Hinterdeich war ein echtes Original. Er starb im Alter von 69 Jahren an Herzversagen. Nach seinem Tod schien die Zukunft von Kücken’s Gasthof, der ein beliebter Treffpunkt für viele Vierländer und Vereine war, ungewiss. Nun wollen sieben Vierländer die Kneipe wiedereröffnen: Schon am Sonnabend, 1. Oktober, wird dort wieder Bier gezapft. Ab 16 Uhr sind Gäste zum Neustart von Kücken’s Gasthof willkommen.

Denn das war klar: „Der Name bleibt“, betont Christopher Schröder aus Curslack. Der 36-Jährige bildet künftig gemeinsam mit Henning Mohn die Geschäftsführung des Gasthofs. Mit den beiden Männern engagieren sich fünf weitere Gesellschafter – viele davon ehemalige Stammgäste von „Hahni“, wie Hans-Dirk Hahn schon zu Schulzeiten genannt wurde – für den Gasthof. Sie sehen sich aber keinesfalls als große Gönner, sondern wollen den traditionsreichen Ort einfach erhalten: Schließlich sei es die einzige richtige Kneipe, die es noch gibt in Vierlanden, so die Überzeugung der sieben Investoren.

Kücken’s Gasthof soll eine echte Dorfkneipe bleiben

In der Kneipe wird sich auf den ersten Blick nichts verändern. Zwar müssten einige wichtige Dinge erledigt werden, wie etwa eine neue Küche einzubauen oder Fenster zu streichen. Auch der Hofbereich muss generalüberholt werden. Derzeit wird auf dem Grundstück auf Hochtouren gearbeitet. Aber ob Lampen an der Decke, Bilder an den Wänden, Holzdielen oder die dunkelbraunen Holzstühle und Tische: „Alles bleibt so, wie es war. Das alte Flair einer echten Dorfkneipe bleibt erhalten“, betonen die Vierländer. Hinter dem Tresen werden zwei feste Servicekräfte stehen, die dort nebenberuflich Bier zapfen und andere Getränke ausschenken werden.

Die Idee, den Gasthof nach „Hahnis“ Tod zu erhalten, ist den sieben Vierländern ziemlich schnell gekommen. Jetzt, da die Kneipe nicht mehr da ist, fehle ein Ort, an dem man sich spontan nach Feierabend mal treffen könnte, erklären die Männer.

Auch die Öffnungszeiten bleiben wie bei „Hahni“

„Hahnis“ Tochter Cornelia Hansen und auch die Kirchengemeinde Neuengamme als Eigentümerin des Geländes hätten sie von Anfang an bei ihrem Vorhaben unterstützt. Nun seien alle Fragen geklärt, und die Kneipe ist gepachtet. Es sei ganz klar ein „Herzensprojekt“, in das die sieben Vierländer privates Geld investieren. Angesichts steigender Energiepreise und Lebenshaltungskosten sei es natürlich eine herausfordernde Zeit für so ein Projekt, dem sind sie sich bewusst. „Daher sind wir auch auf die Unterstützung der Gäste angewiesen und hoffen, dass sie zahlreich und regelmäßig kommen“, sagen die Geschäftsführer. Auch mit den Vereinen, für die „Kücken’s Gasthof“ das Stammlokal war, werden sie das Gespräch suchen und hoffen, dass viele wiederkommen möchten.

Geöffnet ist künftig zu den üblichen Zeiten: montags, mittwochs, donnerstags und freitags ab 17 Uhr bis etwa 22 Uhr, freitags nach Bedarf auch länger. Dienstags ist Ruhetag. Sonntags wird es zunächst einen Frühschoppen von 11 bis 13 Uhr geben. Sonnabendabend kann nach Absprache geöffnet werden. Christopher Schröder: „So wie ,Hahni‘ es zuletzt gemacht hat, wenn wir mit einer Gruppe vorbeikommen wollten und gefragt haben, ob er uns dann aufschließt.“