Neuallermöhe. Mit Hilfe von kunstvoll gestalteten Beuteln kommt das kühle Nass an die Wurzeln. Anwohner können bei der Bewässerung mitmachen.
Seit Dienstag ist der Stadtteil Neuallermöhe zur „Urban Street Gallery“ geworden: An 45 jungen Bäumen entlang der Straßen wurden bunte Säcke angebracht, die zur Bewässerung dienen. Auf ihnen finden sich Motive der Streetart-Künstler Bona-Berlin, Die Füchsin, Straßenmaid und Dave the Chimp mit englischen Sprüchen, die übersetzt etwa bedeuten: „Du hast zwei Heimaten: Erde und Familie - pass auf sie auf“.
Was die Aktion #artfortrees bewirken will, erklärt Rudolf David Klöckner von der Urbanshit-Galerie in Ottensen: „Wir können einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Bäume leisten und zugleich Kunst in den öffentlichen Raum bringen.“ Der digitale Ökostromanbieter E wie einfach, die Hamburger Stiftung Live To Love Germany und Street-Art-Künstler wollen so gemeinsam ein Zeichen setzen für den Schutz von Stadtbäumen und rufen die Bürger zum Mitmachen auf: Zwar hat am Dienstag ein Gärtner bereits alle 45 Säcke mit jeweils gut 90 Litern Wasser befüllt, aber grundsätzlich sind alle Anwohner dazu aufgerufen, sich beim Gießen zu beteiligen – insbesondere an heißen Tagen kann jeder mit einer Gießkanne vorbeikommen.
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Die Baumbewässerungssäcke verteilen sich im ganzen Stadtteil, jeweils drei finden sich am Walter-Becker-Weg und an der Gertrud-Seele-Kehre, sechs am Ebner-Eschenbach-Weg, vier am Konrad-Veix-Stieg. Aufmerksame Beobachter finden die Kunstwerke ebenso am Sophie-Schoop-Weg, an der Hainbuchenallee, am Curt-Bär-Weg und am Von-Moltke-Bogen. „Die Bäume mögen hoffentlich noch vielen Generationen Sauerstoff und Schatten spenden“, meint die Initiative, die auf jedem Sack einen QR-Code anbringen ließ, der zu Informationen führt über die Verbindung von Nachhaltigkeit und Kunst. Ähnliches ist übrigens auch in Hamburg-Mitte und in Wandsbek zu finden: Insgesamt sollen 150 Kunst-Säcke angebracht werden.
Vergangenen Freitag erst hat die Hansestadt ihre Straßenbaumbilanz für 2021 vorgelegt – und zeigt sich zufrieden: Gezählt wurden mehr als 227.000 Straßenbäume, etwa 1400 mehr als im Vorjahr. Sturmschäden, Pilzbefall oder Kronenausbrüche waren die Gründe dafür, warum im Bezirk Bergedorf 264 Straßenbäume gefällt werden mussten, bereits 219 wurden nachgepflanzt.