Hamburg. Die Betreuung der Badestellen in Hamburg ist gesichert. Ein prominenter CDU-Politiker wurde zum Vorsitzenden gewählt.

Eine lebensrettende Institution kann weitermachen, weil ein prominenter Politiker die Chefrolle übernimmt: Dennis Gladiator, seines Zeichens CDU-Bürgerschaftsabgeordneter aus Bergedorf, ist zum neuen Vorsitzenden des Vereins „SiWa – Sicheres Wasser“ gewählt worden.

Badeseen in Hamburg: Rettung für den Verein "SiWa"

Große Erleichterung bei der Mannschaft, die sich um die Schwimm- und Badesicherheit an der Badelagune Müssen, am Allermöher See und seit Kurzem auch um das Sommerbad Altengamme kümmert. Ein Engagement, das Gladiator in der Vergangenheit mit Interesse und Bewunderung verfolgte. Umso trauriger sei er gewesen, als er ausführlich aus der Bergedorfer Zeitung erfuhr, dass nun ausgerechnet SiWa das Wasser bis zum Hals steht, der Verein nach 15 Jahren vom Aus bedroht ist.

Ein Verein, der laut Gladiator „unverzichtbare Arbeit“ leistet. Der langjährige Vorsitzende Helge von Appen hatte unter anderem aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten nach 15 Jahren zur Verfügung gestellt. Die Suche nach einem Nachfolger verlief lange erfolglos.

Dennis Gladiator wurde einstimmig gewählt

Bis der Christdemokrat zum Telefon griff. Beim zweiten Telefonat habe es diesen speziellen Moment gegeben, als „Mr. SiWa“ plötzlich einwarf: „Eigentlich sind Sie doch der geeignete Kandidat.“ Dennis Gladiator behielt sich etwas Bedenkzeit vor – und willigte für eine Kandidatur bei der Jahreshauptversammlung in der Neuallermöher Franz-von-Assisi-Kirche ein. Offenbar überzeugten seine Vorstellungen am Freitagabend – Gladiator wurde einstimmig gewählt.

Er bleibt aber nicht allein: Symbolisch übergab zwar SiWa-Urgestein von Appen seinen Rettungshelm an den Nachfolger. Jedoch bleibt der Berufsfeuerwehrmann in der Einsatzleitung dabei und steht dem neuen Vorstand mit Rat und Tat zu Seite.

Neuer Stellvertreter, Kassenwartin und ganz junge Beisitzer

Der hat sich sonst so aufgestellt: Neuer Stellvertretender Vorsitzender ist Holger Neuwirth (57). Der Jenfelder ist ein routinierter Rettungsschwimmer, war 27 Jahre DLRG-Mitglied in Mönchengladbach, dort unter anderem auch Ausbildungsleiter und Lehrscheininhaber. In Bergedorf leitet Neuwirth sechs Projekte der Jugend- und Familienhilfe. Neue Kassenwartin ist die Schwarzenbekerin Tina Hennrich (45), hinzu kommen sechs neue Beisitzer, alles Rettungsschwimmer im Alter zwischen 17 und 25 Jahre.

Die neue Doppelspitze macht sich am kommenden Sonntag ein erstes Bild vom Team, wird dann die Badeaufsicht im Sommerbad Altengamme besuchen. Dies sei ohnehin sein Fahrplan: „Ich möchte Abläufe und Menschen kennenlernen.“ Zudem gelte es nun, umgehend neue Kräfte für die Ausbildungslehrgänge anzuwerben und auch mehr Unterstützer und Sponsoren zu bekommen.

Gladiator betont: „SiWa-Vorsitzender war nie mein Plan. Doch wie es sich darstellte, wäre die Auflösung des Vereins die Alternative gewesen. Und ich kann meine politische Arbeit strikt hiervon trennen.“ SiWa werde nicht nur von seinen Kontakten zu Ämtern und Behörden, sondern auch von weiteren Fähigkeiten und Kenntnissen profitieren. Wobei der 40-Jährige uneitel zugibt: „Ich werde gewiss nicht der beste Rettungsschwimmer sein, das können andere besser.“