Hamburg. Die Strecke am Geesthang sorgte zuletzt für viele Debatten. Nun bringt die Koalition eine „kreative und geeignete Lösung“ ins Rennen.

Die geplante Erhöhung des Schlickhügels Feldhofe in Moorfleet hat in den vergangenen Wochen ebenso Diskussionen in Bergedorf ausgelöst wie die Einrichtung eines Mountainbike-Trails in den Waldgebieten des Bezirks.

Nun bringt die Bergedorfer Koalition aus SPD, FDP und Grünen eine Idee ins Rennen, die die umstrittenen Themen verbindet und eine „kreative und geeignete Lösung“ bringen könnte: „Die Schaffung einer Mountainbike-Strecke auf dem Hügel an der Feldhofe könnte eine Alternative zum Geesthang sein“, sagt Stephan Meyns, stellver­tretender Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Bergedorfer Bezirksversammlung.

Mountainbike-Trail auf Schlickhügel Feldhofe einrichten

Ein in Eigenregie der Mountainbiker angelegter, etwa 400 Meter langer Trail am Geesthang hinter der Sternwarte war erst in der vergangenen Woche vom Bezirksamt aus Gründen der „Verkehrssicherungspflicht“ wieder eingeebnet und mit Baumstämmen blockiert worden. Dadurch werde das Problem aber nicht aus der Welt geschafft, ist Andree Schober vom Mountainbiker-Zusammenschluss „Sachsenwaldpioniere“ überzeugt: „Die Bikerszene wird immer größer und sie braucht auch in Bergedorf eine solche Strecke.“

Ein junger Mann springt mit seinem Mountainbike über eine Anhöhe auf einer Downhillstrecke im Deister.
Ein junger Mann springt mit seinem Mountainbike über eine Anhöhe auf einer Downhillstrecke im Deister. © dpa | Hauke-Christian Dittrich

Den Bedarf für einen Mountainbike-Trail erkennt auch die Koalition. Vor allem für Kinder und Jugendliche müsse dies möglich gemacht werden, so die Politiker. Allerdings erkennen sie ebenso das Konfliktpotenzial, das eine Einrichtung in Waldgebieten wie am Geesthang mit sich bringe, weil sowohl Belange des Naturschutzes, Interessen der Naherholungssuchenden und rechtliche Fragen, insbesondere nach der Verkehrssicherungspflicht des Bezirksamtes, miteinander in Einklang gebracht werden müssten.

Um die Situation in den begrenzt zur Verfügung stehenden Waldflächen möglichst nicht zu verschärfen, sondern eine Entzerrung zu ermöglichen, aber auch den berechtigten Interessen der Radsportler Rechnung zu tragen, sollen alternative Bereiche für eine Mountainbike-Strecke gesucht werden, fordern die drei Parteien.

Koalition richtet Auskunftsersuchen an Landesbehörde

Als Alternative könnte der Hügel der Deponie Feldhofe zwischen Amandus-Stubbe-Straße und Rungedamm in Betracht kommen. Der bisher auf 38 Meter gedeckelte Deponieberg soll in der Zukunft noch einmal um fast 50 Prozent auf 56 Meter erhöht werden. Der Senat hat vor, das Planverfahren an sich zu ziehen (wir berichteten).

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„Eine attraktive Freizeitnutzung des Deponiehügels hätte, bei aller zusätzlichen Belastung für unseren Bezirk, so doch etwas Positives“, sagt Stephan Meyns. Auch die CDU hatte in der Vergangenheit bereits die Idee, einen Teil des Schlickbergs als „Freizeitfläche mit Aussichtsplattform“ zu nutzen, favorisiert. Die Koalition richtet nun ein Auskunftsersuchen an die zuständigen Landesbehörden.

Welche Voraussetzungen sind für Nutzung des Hügels notwendig?

Dadurch möchten sie erfahren, ob die Einrichtung eines Mountainbike-Trails auf dem Hügel der Deponie realisierbar wäre und wann dies in Anbetracht der geplanten Erweiterung der Deponiekapazitäten erfolgen könnte. Ebenso möchte die Koalition erfahren, welche Voraussetzungen für eine Freizeitnutzung des Hügels erfüllt werden müssten und wie eine institutionalisierte Nutzung geregelt werden könnte.

Zudem wollen sie erfahren, ob dem Betreiber der Deponie Feldhofe Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, um einen Mountainbike-Trail oder eine Freizeitnutzung in anderer Form zu finanzieren. Die Behörde hat maximal sechs Wochen Zeit, um die Fragen zu beantworten.