Lohbrügge. Neuer Standort am Bornbrook bietet Möglichkeiten, die in Hamburg einzigartig sind. Zur Eröffnung sind einige Überraschungen geplant.
Wie viele Ventile hat eine Trompete? Und wie wird die Oberfläche einer Violine genannt? Wer das ad hoc nicht weiß, muss nicht unwissend bleiben: Fragen zum Thema Musik können demnächst beim Tag der Offenen Tür im Neubau der Staatlichen Jugendmusikschule (JMS) beantwortet werden. Am 1. April wird das Schulgebäude am Bornbrook eingeweiht. Besucher sind von 15 Uhr an willkommen.
Bislang war der Stadtbereich Süd-Bergedorf der Jugendmusikschule auf mehrere Standorte an verschiedenen allgemeinbildenden Schulen verteilt. „Einen eigenen Bereich für die Jugendmusikschule gibt es sonst nirgendwo in Hamburg. Wir konnten bei der Raumplanung und Einrichtung Einfluss nehmen“, sagt Dr. Susanne Farwick, Leiterin des JMS-Stadtbereichs Süd-Bergedorf, erfreut.
Jugendmusikschule bezieht Neubau am Bornbrook
Den Neubau am Bornbrook teilt sich die JMS mit dem Gymnasium Bornbrook (GymBo). Sechs unterschiedlich große Unterrichtsräume stehen zur Verfügung, auf die sich zwölf Musiklehrerinnen und -Lehrer mit ihren Instrumenten verteilen und alle Genres von Klassik bis Rock- und Pop und zahlreiche Einzelinstrumente-Ausbildung anbieten. Dazu gibt es einen Verwaltungsbereich, alles auf 250 Quadratmetern. Das GymBo ist mit zwei Oberstufenklassen in dem neuen Gebäude vertreten.
Rund 2400 Kinder und Jugendliche besuchen die JMS Süd-Bergedorf. Bereits seit einiger Zeit macht das GymBo mit der JMS auf zwei Themenfeldern gemeinsame Sache: zum einen beim Jugendchor Rock Pop Jazz, zum anderen beim Angebot Bandinstrumente für Schüler ab sieben Jahren. Im neuen Hause soll das ausgebaut werden. Kleines, nettes Detail, das für Abwechslung sorgen soll: Auf dem Gelände vor dem Neubau wird zum Sommer noch ein Amphitheater entstehen für spontane Open-Air-Sessions.
Lust auf Musik durch musikalische Früherziehung vermitteln
Eine musikalische Früherziehung im Alter zwischen drei bis sechs Jahren sei laut Farwick „sehr gut“ und schon über solch kindlich natürliche Aktivitäten wie Tanzen oder Singen eingeleitet. „Dabei bekommt man Lust auf Musik“, sagt die Chefin des Hauses. Erst danach folgen das Erlernen des Notenlesens und eines Instruments. „Meistens wissen die Kinder schnell, was sie wollen“, berichtet die promovierte Musikwissenschaftlerin, die seit 2017 den JMS-Stadtbereich leitet.
Schon am Montag, 20. März, beginnt der Unterricht in der JMS am Bornbrook. Die offizielle Eröffnung gibt es standesgemäß mit einem Einstandskonzert – und dieses ist trotz der Terminsetzung alles andere als ein Aprilscherz: Am Sonnabend, 1. April, sind ab 15 Uhr sechs Musikstücke vorgesehen. Es erklingen unter anderem Klarinette, Posaune, Violine, Cello, aber auch das Akkordeon – genau die Instrumente also, in der es laut Susanne Farwick „große Nachwuchssorgen“ seit Corona gebe und die mit einer kleinen Kostprobe, etwa von einem Posaunenquintett, beworben werden sollen.
Instrumente ausprobieren und Wissenswertes erlernen
Zum Abschluss des 45-minütigen Konzerts bietet ein gemeinsames Lehrer-Schüler-Orchester unter der Leitung von Gastgeberin Farwick zwei popkulturelle Perlen: „An guten Tagen“ von Johannes Oerding sowie „Let’s get loud“ von Schauspielerin, Model und Sängerin Jennifer Lopez. „Das sind Titel, die nach vorn gehen. Insgesamt verspreche ich an diesem Nachmittag eine wilde Mischung“, sagt Farwick. Sie ist überzeugt, dass die neue Schule über das Bergedorfer Stadtzentrum hinaus Strahlkraft entfaltet. Schließlich fallen unter den Einzugsbereich neben Bergedorf und Lohbrügge auch das Landgebiet sowie Mümmelmannsberg.
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In Planung ist für den 1. April ab 16 Uhr dann auch eine Art Instrumentenrallye plus ein Ausprobieren der Musikinstrumente. Und genau bei dieser Gelegenheit sollte dann auch eine der eingangs gestellten Fragen beantwortet werden können: Eine handelsübliche Trompete hat drei Ventile.
Für interessierte Kinder mit ihren Eltern bietet die Jugendmusikschule Süd-Bergedorf am Bornbrook Sprechzeiten montags 10 bis 13 Uhr, dienstags 10 bis 12 Uhr sowie donnerstags 14 bis 17 Uhr. Sonstige Anfragen gern über jugendmusikschule-sued-bergedorf@bsb.hamburg.de oder unter 040/428 01 23 48.