Lohbrügge. Die Kooperation mit der Jugendmusikschule wird erweitert. Auch plant ein neuer Chor einen großen Auftritt.
Jedes Mal, wenn Markus Strothmann seine Schüler vom Haupteingang des Gymnasium Bornbrook abholt und sie in den Musikunterrichtsraum führt, bekommen Mädchen und Jungen große Augen. Wenn eine der drei Big Bands des GymBo auf der Bühne der Aula probt, „können alle live die Atmosphäre eines Orchesters erleben“, berichtet der Lehrer der Staatlichen Jugendmusikschule (JMS). So ein „Live-Musik-Rumms“ sollen nun zum zweiten Halbjahr noch mehr Bornbrooker Schüler erleben – mit den neuen Angeboten „Jugendchor Rock Pop Jazz“ und „Bandinstrumente – für Schüler ab 7 Jahren“.
Gymnasium Bornbrook: Neues Instrumententraining für Kinder ab 7 Jahren
Jonathan Ihlenfeld Cuniado zupft gefühlvoll den fünfseitigen Elektro-Bass, Kompagnon Strothmann steigt mit gedämpften Schlagzeugspiel ein. „Mi Minia“ heißt das von Ihlenfeld selbst komponierte Stück, das durchs Übungszimmer klingt und den Kids Lust auf das Erlernen eines eigenen Instruments machen könnte. Zu den Diplom-Musiklehrern Strothmann und Ihlenfeld Cuniado, die beide GymBo-Schüler unterrichten werden, stößt im April noch eine weitere Keyboard-Lehrkraft hinzu.
Der Traum vom eigenen Gitarren-Solo, von einer melodischen Tastenorgie am Synthesizer oder von der eigenen Band, die vielleicht mal vor Zuschauern spielen wird: Dieser Traum wird am Schulenburgring 4 mit Inhalt gefüllt. „Ein großer Glücksfall für uns, diesen Bereich auszubauen“, frohlockt Schulleiter Christoph Kaul.
Nun kommt also neu zum Angebot dazu das Instrumententraining für Kinder ab einem Alter von sieben Jahren. GymBo-Musiklehrer Thomas Hamborg verspricht sich dadurch Auftrittserlebnisse und Aufführungserfahrungen für die Schüler: „Da springt der Funke über, danach ist jeder wie verwandelt. Und wir haben hier die infrastrukturellen Voraussetzungen für laute Instrumente und eine tolle Bühne.“
Corona-Pandemie erschwert die Werbung für Chorauftritte
Auch der Jugendchor Rock Pop Jazz ab zehn Jahren soll demnächst ertönen. Dabei allerdings gestaltet sich die Werbung kompliziert: „Tatsächlich macht es uns Corona schwer, dafür die Werbetrommel zu rühren“, bringt es Susanne Farwick (Stadtbereichsleiterin Süd-Bergedorf der JMS) auf den Punkt. Dennoch soll in Zukunft für die Gymnasiasten Voice Coaching in Einzelunterricht oder Kleingruppe im Repertoire ihrer Schule stehen. Mehr Infos dazu und Anmeldung unter hamburg.de/jugendmusikschule/stadtbereich-sued-bergedorf
Musik – kein Nischenfach unter den 740 Schülern: Kaul hat beobachtet, dass „das Verlustgefühl in Sachen Musik bei manchem schon sehr groß“ gewesen sei. An seinem GymBo werden bereits Instrumente wie Violine, Querflöte, Klarinette, Saxofon und einige mehr von Kräften der JMS unterrichtet, hinzu kommt die Bläserklasse sowie das Angebot der Förderklasse Jazz Rock Pop für überdurchschnittlich Begabte ab 14 Jahre. Wer bei Letztgenanntem das Aufnahmevorspiel übersteht, ist kostenfrei dabei. „Das ist ein Leuchtturmprojekt unserer JMS“, sagt Susanne Farwick.
Jugendmusikschule kooperiert mit Gymnasium Bornbrook
Die Nähe zum GymBo nimmt die JMS demnächst bald wörtlich: „In unserem Neubau wird die Jugendmusikschule ihre neue Verwaltung beziehen und auch weitere Unterrichtsräume bekommen“, weiß Schulleiter Kaul zu berichten. Die Bauarbeiten dauern von Frühjahr bis Herbst 2022. Zu den weiteren Kooperationspartnern der JMS zählen das Luisen-Gymnasium, Gymnasium Allermöhe, das Gymnasium Lohbrügge sowie einige der Bergedorfer Grundschulen.