Hamburg. Das Projekt „Klima-ACT“ der HAW Lohbrügge will den Klimawandel erlebbar machen – in einem Spiel voller Aufgaben und Rätsel.
Den Klimawandel in Form von Hitze und Sturm am eigenen Leib spüren – das können Hamburger ab Donnerstag, dem 23. Februar, bis Samstag, dem 25. Februar, durch eine besondere Technologie testen. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) hat mit „Klima-ACT!“ ein Projekt ins Leben gerufen, das für mehr Klimabewusstsein bei Hamburgern sorgen soll. Maßgeblich daran beteiligt ist das Forschungs- und Transferzentrum „Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement“ mit Sitz in Lohbrügge. Das Konzept: Klimawandel wird durch den Einsatz von Virtual Reality (VR), zum persönlichen Erlebnis.
Für das sogenannte „Serious Game“ tragen die Nutzer eine VR-Brille und eine smarte Weste. „Die Technologien in der Weste simulieren verschiedene Wetterphänomene, so können Wind und Regen zum Beispiel durch Vibrationen fühlbar gemacht werden“, erzählt Jasmin Röseler, die die leitende Projektmanagerin in Lohbrügge ist.
Klimawandel: Das Projekt der HAW will Wissen spielerisch vermitteln
Setzen Nutzerinnen und Nutzer die VR-Brille auf, finden sie sich in einem Schrebergarten in der HafenCity wieder. „Im Spiel müssen sie dann verschiedene Aufgaben und Rätsel rund um die Themen Mobilität, Ernährung und Stromversorgung lösen“, erklärt die Gesundheitswissenschaftlerin weiter. Werden diese richtig gelöst, verändere sich das Wetter.
So scheine zum Beispiel auf einmal die Sonne, wenn man vom Auto auf das Fahrrad als Fortbewegungsmittel umsteigt. Das mache den Spielenden deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen Klimaveränderungen und eigenem Verhalten gibt. Weitere Beispielsituationen will das Forschungsteam nicht verraten, da die Teilnehmenden unvoreingenommen in das Spiel einsteigen sollen.
„Es ist unsere Hoffnung, dass der emotionale Bezug zum Thema zu einer Veränderung des eigenen Handels anregt“, beschreibt Jasmin Röseler das Ziel des Projekts. Aus Erfahrung wisse sie, dass die reine Wissensvermittlung oft nicht zu einem klimafreundlichen Verhalten führe. Deshalb solle das Wissen hier spielerisch vermittelt werden: Während des Spiels stünden immer wieder Informationen zu Klimathemen zur Verfügung, die Nutzer spielerisch verwenden können, um die Rätsel zu lösen.
Projekt aus Bergedorf wird in der Zentralbibliothek getestet
Neben dem HAW-Standort Bergedorf sind auch das GamesLab, das Forschungs- und Transferzentrum für Designforschung und die Exit Games GmbH an dem Projekt beteiligt. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert „Klima-ACT!“ mit einer Summe von 2,6 Millionen Euro. Noch bis Oktober 2024 soll das Projekt laufen. „Am Ende soll ein fertiger und getesteter Demonstrator zur Verfügung stehen“, sagt die Projektmanagerin.
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Drei Tage lang haben Hamburger jetzt die Möglichkeit, den Prototypen in der Zentralbibliothek der Bücherhallen am Hühnerposten beim Hauptbahnhof auszuprobieren. Dort lädt das Forschungsteam zur ersten Nutzerstudie ein. Vorwissen im Umgang mit Spielen oder VR-Anwendungen sind nicht nötig, um an der Studie teilzunehmen. Jeder ab 18 Jahren ist herzlich eingeladen, das Spiel selbst testen.