Bergedorf. Die Stiftung freut sich über viele umgesetzte Projekte für Kinder in Bergedorf. Was bisher erreicht werden konnte.
Die Buhck-Stiftung fördert in Bergedorf jedes Jahr zahlreiche Projekte zu den Themen Umwelt und Integration. Besonders die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt den Vorständen Britta und Bianca Buhck am Herzen. Im Jahr 2022 konnten insgesamt 135 Projekte gefördert werden, erzählt Britta Buhck zufrieden, 2023 sollen es sogar noch mehr werden. Eine genaue Zahl könne aber noch nicht genannt werden, da diese immer auch davon abhänge, wie viele Anträge eingehen. Die beiden Frauen sind die Schwiegertöchter des 2013 verstorbenen Carsten Buhck. 2009 übergab der Unternehmer ihnen die Vorstandsarbeit.
„Ich glaube, er wollte sichergehen, dass wir etwas zu tun haben“ erzählt Bianca Buhck lachend. „Dabei hatten wir ja beide sogar Jobs – und kleine Kinder“ ergänzt Britta Buhck. Die beiden Frauen kennen sich bereits seit ihrem BWL-Studium, wohnten zusammen, waren schon Freundinnen, als sie ihre zukünftigen Ehemänner kennenlernten – die zufällig Brüder sind. Sie seien „aus Versehen Schwägerinnen“ geworden. Die langjährige Freundschaft mache ihre Zusammenarbeit unkompliziert, erzählen beide übereinstimmend.
Buhck-Stiftung will Förderung nach Bergedorf holen
Beide hatten im Vorfeld keine Erfahrung mit der Stiftungsarbeit. Doch ihr Schwiegervater habe „weitreichend gedacht“ und ihnen alles gezeigt. Das Thema Integration sei Carsten Buhck immer ein Anliegen gewesen: damals laut Britta Buhck noch ein Randthema in der Gesellschaft, heute brandaktuell.
Die Stiftung finanziert sich zu einem Großteil durch die Gewinne der Buhck-Gruppe. „Wir sind glücklich, nicht auf Geldsuche gehen zu müssen. Man kann sich dadurch viel mehr auf die Projekte konzentrieren“, sagt Britta Buhck. Zur genauen jährlichen Fördersumme wollen Britta und Bianca Buhck keine Angaben machen. Trotzdem seien aber natürlich auch die Spenden wichtig, um dem Bedarf gerecht zu werden. Den Frauen ist es ein Anliegen, Förderung und Unterstützung für junge Menschen nach Bergedorf zu holen. Der Bezirk sei „häufig ein blinder Fleck auf der Karte“, dabei gebe es auch hier Brennpunkte.
Viele Lehrkräfte in Bergedorf besonders engagiert
Beide Frauen sind besonders von dem Engagement vieler Lehrkräfte in Bergedorf beeindruckt. Neben der Arbeitsbelastung durch den Schulalltag kämen die Lehrer und Lehrerinnen immer wieder auf neue Förderungsideen. So war auch die Draußenschuleim Jahr 2022 ein großer Erfolg.
Laut der Stiftung konnten 71 Grundschulklassen in Stormarn und Hamburg von dem Angebot profitieren. Das Konzept: Kinder erfahren das Wissen über die Natur und Umwelt hautnah und bekommen eine Abwechslung vom oft eintönigen Schulalltag. Der Drachenschulfonds wird gleichzeitig auch von der BürgerStiftung Hamburg, Gladigau-Stiftung, Joachim Herz Stiftung, NKG Hanseatische Natur – und Umweltinitiative e.V. und der Stiftung Was Tun! gefördert.
Buhck-Stiftung bringt Hip-Hop nach Bergedorf
Die Stiftung ist aber auch an Universitäten aktiv: Vier Studierende der Umwelt- und Verfahrenstechnik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW konnten sich über Stipendien in Höhe von 300 Euro monatlich freuen. Die zweijährige Förderung soll sie bei Entwicklung kreativer Ideen zur Zukunft der Umwelt unterstützen. Ein persönlicher Pate aus der Buhck-Firmengruppe steht den Stipendiaten bei Fachfragen zur Verfügung. Für neue Stipendiaten beginnt demnächst das neue Bewerbungsverfahren. Bewerbungsschluss ist Mitte April.
Die „HipHop-Academy“ ist ein ganz besonderes Projekt. Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 25 Jahren können hier kostenlos in verschieden Kursen tanzen und trainieren. Die Buhck-Stiftung hat das Projekt gefördert und viele Kurse nach Bergedorf geholt. Zur Auswahl stehen hier jetzt die Disziplinen Breakdance und Newstyle-Dance. Dabei beruft sich die Academy auf die Prinzipien Respekt, Vielfalt und Toleranz, an denen sich alle Schüler orientieren sollen.
Buhck-Stiftung: Stadtteilmütter helfen Familien in Bergedorf
Auch die Stadtteilmütter Neuallermöhe leisteten im vergangenen Jahr Großes. Ob Arzt- und Behördentermine, Fragen zu schulischen Themen oder rechtliche Unklarheiten: 19 Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern standen über 100 zugewanderten Familien zur Seite.
Die Arbeit der Jobpaten in Bergedorf hat in der Buhck-Stiftung Tradition: Das Projekt wurde von Carsten Buhcks in Leben gerufen und besteht auch Jahre später noch. 25 ehrenamtlich engagierte Hamburger halfen 2022 insgesamt 47 Jugendlichen aus unterschiedlichen Herkunftsländern dabei, einen Ausbildungsplatz zu finden – oder einen vergleichbaren beruflichen Schritt zu wagen.
Buhck-Stiftung fördert Weekendschool in Bergedorf
Ganz neu hingegen ist die Weekendschool in Bergedorf, die zur Bildungsgerechtigkeit beitragen soll. In einem zweieinhalbjährigen Programm sollen Fünftklässler lernen, ihre eigenen Talente und Zukunftsperspektiven zu erkennen. Dafür sind auch Exkursionen zu besonders spannenden Arbeitsplätzen sowie interaktive Berufs-Workshops geplant.
Beim 15. und 16. Hamburger Umweltstiftungs-Forum stand das Thema „Umweltpädagoginnen gesucht! - wie finden wir die Bildungsfachleute der Zukunft?“ im Vordergrund. Über 15 Stiftungen tauschten sich zu diesem Thema bei der BürgerStiftung Hamburg und der Nabu Stiftung Hamburg aus.
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In Bergedorfs Grundschulen machten die Hamburger Bücherkoffer weiter die Runde. Initiiert wurde das Projekt von coach@school. Ziel ist es, die Lesekompetenz von Kindern zu fördern. Die Koffer sind mit mehrsprachigen Büchern bestückt und können abwechselnd von den Kindern mit nach Hause genommen werden. So sollen Grundschüler motiviert werden, mehr zu lesen und langfristig einen besseren Zugang zu Bildung erhalten.
Britta und Bianca Buhck sind auch immer auf der Suche nach neuen Ideen. „Man findet überall tolle Perlen“, sagt Britta Buhck. Bianca Buhck ergänzt: „Bei vielen Projekten ist so viel Herzblut dabei. Da helfen wir einfach mit Geld und Ehrfurcht.“