Kirchwerder. Für 40 Jahre in der FF Kirchwerder-Süd wurde Andreas Garbers geehrt. Damals gab es für das Ehrenamt mehr Bewerber als Plätze.
In den frühen 1980er-Jahren waren die Freiwilligen Feuerwehren in den Vier- und Marschlanden personell sehr gut ausgestattet. Deshalb wurden nur begrenzt neue Mitglieder aufgenommen. Die FF Kirchwerder-Süd zählte 1982 in der Einsatzabteilung 32 Kameraden, hinzu kamen sechs Mitglieder der Reserveabteilung. Damals wollte Andreas Garbers seine Grundausbildung beginnen. Er war einer von fünf Kandidaten, die um vier freie Plätze buhlten. Garbers hatte Glück: Bei einer geheimen Wahl entschieden sich die aktiven Kameraden unter anderem für ihn.
Doch bis die Aufnahme am 1. Mai 1983 endgültig vollzogen war, dauerte es fast ein Jahr. Unter anderem waren mehrere Untersuchungen beim Amtsarzt damals notwendig gewesen. So hatte Garbers seine Grundausbildung bereits vor der offiziellen Aufnahme in die Feuerwehr vollständig absolviert. Ronald Meyns, Wehrführer der FF Kirchwerder-Süd, sprach deshalb bei der Feier des 40. Dienstjubiläums seines Kameraden von einem „vergessenen Jahr“. Denn für das Jubiläum sei der offizielle Eintritt in die Feuerwehr Hamburg maßgeblich.
Feuerwehr Hamburg: FF Kirchwerder-Süd ehrt Andreas Garbers
Neben Meyns gratulierten nun auch Landesbereichsführervertreter Johannes Engmann, Karsten Sommer (Bereichsführer Vierlande) und Wehrführervertreter Sven Gerdau. Engmann überreichte im Namen des Innensenators die Feuerwehr-Verdienstmedaille der ersten Stufe.
In seiner Rede hob Meyns Garbers’ Vielseitigkeit hervor: „Er hat viele Feuerwehrlehrgänge erfolgreich absolviert.“ Unter anderem ist Garbers Maschinist und Bootsführer, doch vor allem im Bereich der medizinischen Erstversorgung hat er sich kontinuierlich auf dem aktuellen Stand gehalten. Als einziges Mitglied der Wehr kann der Oberbrandmeister die Sonderqualifikation Brennschneiden vorweisen.
Suche nach Vermissten nach Barkassenunglück im Hamburger Hafen
Garbers war an zahlreichen Einsätzen beteiligt, darunter so spektakuläre wie die Suche nach Vermissten nach dem schweren Barkassenunglück im Hamburger Hafen im Oktober 1984. Von rund 6000 Einsätzen, die die Wehr in den vergangenen 40 Jahren fuhr, war Garbers bei fast der Hälfte involviert, berichtet der Wehrführer. „Da Andreas über lange Strecken im Schichtdienst tätig war, konnte er auch viele dieser Einsätze zu kritischen Tageszeiten absolvieren.“
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In einem dreiviertel Jahr wird Andreas Garbers 64 Jahre alt. Dann darf er altersbedingt nicht mehr in der Einsatzabteilung mitwirken, die normalerweise ab dem 60. Geburtstag tabu ist und deren Mitgliedschaft für maximal drei Jahre verlängert werden kann.