Fünfhausen. Einstiges Gartenbau-Gelände am Lauweg soll 2024 zum Treffpunkt der Anwohner werden. Bei der Gestaltung dürfen alle mithelfen.

Noch verwehrt ein stabiles Metalltor den Zugang zu dem einstigen Gartenbau-Gelände, das idyllisch zwischen Brack und Marschbahndamm im Herzen von Fünfhausen liegt. Doch schon im kommenden Jahr soll dort ein zentraler Treffpunkt des Dorfes entstehen. Einen ersten groben Fahrplan, wann das Gelände entwickelt werden soll und welche Rolle die Bevölkerung dabei spielt, stellte Wolfgang Charles am Dienstagabend im Regionalausschuss vor.

Demnach sei der Name „Dorfplatz Fünfhausen“ erstmal nur ein Arbeitstitel, wie der Leiter Management des öffentlichen Raums im Bergedorfer Bezirksamt betont. Was auf der etwa 4000 Quadratmeter großen Fläche entsteht, sei noch völlig offen – zumindest fast. Fest steht, dass sie den Charakter einer Grünanlage behalten und ein zehn Meter breiter Streifen zum Brack frei gehalten werden soll. Was sonst auf dem Areal entwickelt wird, sollen diejenigen gestalten, die den Platz künftig nutzen sollen: die Bürgerinnen und Bürger von Fünfhausen.

Dorfplatz Fünfhausen soll weiterhin grün bleiben

Mehr als 100 Jahre war auf dem Gelände, dessen Zugang sich etwa 100 Meter hinter dem Wendehammer am Lauweg befindet, ein Gartenbaubetrieb beheimatet. Nachdem der Betrieb im Jahr 2013 aufgegeben und die Gewächshäuser und Anlagen des Betriebs zurückgebaut wurden, eroberte sich die Natur das Areal: Und zwischen kniehohem Schilf und meterhohen Büschen ist auch eine Pflanze zu finden, die eigentlich nicht in Europa heimisch ist: Bambus.

Denn die einstige Gärtnerei vermehrte in Vierlanden auch die zur Familie der Süßgräser gehörende Pflanze, von der es etwa 47 Arten mit mehr als 1000 Sorten gibt. Auch wenn das Gelände heute einem kleinen Dschungel gleicht, handele es sich dabei aber um kein Biotop, stellt Wolfgang Charles fest. Derzeit laufe noch eine artenschutzrechtliche Prüfung. Im Herbst werde voraussichtlich feststehen, welche Pflanzen auf dem Gelände erhalten werden müssen – und welche nicht, so Charles.

Online-Befragung soll Mitte Juni starten

Er könnte sich gut vorstellen, einen Teil des Bambus zu erhalten. Denn auch wenn die Pflanze nicht heimisch ist, habe sie an der Stelle eben doch eine Geschichte und sei etwas Besonderes: „So einen großen Bambushain habe ich außerhalb eines botanischen Gartens noch nie gesehen“, stellt Wolfgang Charles fest. Ob die Pflanze in die Gestaltung des Geländes eingebunden wird, wird er letztlich aber nicht entscheiden. Denn dabei ist die Bevölkerung gefragt – und zwar ab Mitte Juni.

Voraussichtlich in der Woche ab dem 19. Juni soll die Online-Befragung starten. Bis 16. Juli soll es dann die Möglichkeit geben, Ideen und Wünsche beim Bezirksamt einzureichen. Während der Sommerferien sollen die Beiträge dann ausgewertet werden, erklärt Wolfgang Charles, sodass es im September eine erste Vorstellung des Entwurfs geben soll. „Im kommenden Jahr wollen wir mit den Arbeiten beginnen und die Fläche herrichten“, sagt Wolfgang Charles.

Alle Ideen sind gefragt, nur keine festen Gebäude

„Ich bin überzeugt, dass das richtig gut werden kann“, sagt Simon Nelke. Er ist ebenso wie Markus Stürzekarn vor etwa fünf Jahren mit seiner Familie nach Fünfhausen gezogen und hat festgestellt, dass eines in dem Vierländer Dorf definitiv fehlt: „Ein Platz, an dem man sich treffen kann“, so Nelke. Die beiden Familienväter haben schon einige Ideen, was auf dem Areal untergebracht werden könnte: Mit Spielgeräten oder auch einem Basketballkorb könnte der Platz zum Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche am Nachmittag werden oder auch ein Ort der Kultur mit kleiner Freilichtbühne, meint Simon Nelke.

Den Ideen sind erstmal keine Grenzen gesetzt, wobei keine Flächen versiegelt und es damit auch keine Gebäude geben werde, erklärt Baudezernent Lars Rosinski. Die Idee, einen Dorfplatz zu entwickeln, liegt in einem Antrag begründet, den die CDU-Fraktion im Jahr 2017 auf den Weg gebracht hatte. Seit Ende 2022 ist das Gelände aber erst im Besitz des Bergedorfer Bezirksamtes, wodurch nun erst Bewegung in die Sache kommen kann. „Wir sind auf einem guten Weg und es lohnt sich mitzuwirken“, ist Lars Rosinski überzeugt. Auch wenn noch nicht feststeht, wie viel die Herrichtung des Platzes letztlich etwa kosten werde, steht fest: „Die Finanzierung ist gesichert“, sagt Wolfgang Charles.