Kirchwerder. Die Stadtteilschule Kirchwerder hat bereits jetzt ein logistisches Problem - die für 600 Schüler konzipierte Schule beherbergt mittlerweile fast 900 Schüler. Eine Erweiterung der Schule lässt jedoch auf sich warten. Der Sprecher der Finanzbehörde Daniel Stricker teilte mit, dass der Baubeginn erst für 2014 vorgesehen ist.

Auf Uwe Timmermann, Leiter der Stadtteilschule Kirchwerder, und sein Kollegium kommen große logistische Herausforderungen zu. Schon jetzt besuchen 896 Mädchen und Jungen die Schule am Kirchwerder Hausdeich, die einmal für 600 Schüler konzipiert worden war. Und es wird noch enger. Denn im nächsten Jahr kommen voraussichtlich noch einmal 120 Schüler hinzu.

Zwar werden hinter den Kulissen bei Schulbau Hamburg Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben und ausgewertet. Diese notwendigen Prüfverfahren kosten aber auch wertvolle Zeit. Fest steht mittlerweile, „die Gebäude aus den 1970er-Jahren durch größere Neubauten zu ersetzen, die auch den zusätzlichen Flächenbedarf berücksichtigen“, sagt Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde. „Der Altbau der Grundschule bleibt erhalten.“ Der Baubeginn ist laut Stricker „für 2014 vorgesehen“, die Bauarbeiten werden sich über mehrere Jahre erstrecken.

Dieses Zeitfenster fordert von Timmermann und seinem Team schnelle Entscheidungen. Etwa ob es sinnvoll ist, weiteren Unterricht nach Curslack-Neuengamme zu verlagern. Schon jetzt verbringen die zehnten Klassen einen Tag in der Woche am Gramkowweg, absolvieren dort ihren Sport- sowie Fachunterricht in Physik, Biologie und Chemie. Auch die neunten und elften Jahrgänge nutzen diese Sportstätten.

Sollte die Entscheidung gegen eine Verlagerung fallen, werden weitere Pavillons benötigt. Aber auch sie gibt es schon in Hülle und Fülle am Kirchwerder Hausdeich: 16 Klassen werden bereits in den mobilen Klassenzimmern unterrichtet – genauso viele wie in den Gebäuden. Platz für weitere Container gibt es nur auf dem Sportplatz, der damit immer kleiner wird. Wie auch immer die Entscheidung von Timmermann und Co. ausfällt: Vonseiten der Schule kann es sich lediglich um eine Empfehlung handeln. Das letzte Wort hat die Behörde, die auch entscheidet, ob sie weitere Pavillons finanziert.

Auf wenig Verständnis sowohl bei den Anwohnern als auch bei den Bezirkspolitikern dürfte das Ergebnis des Verkehrsgutachtens stoßen, das vom Bezirk angeregt und von der Behörde in Auftrag gegeben worden war. „Es wurde festgestellt, dass kein besonderes Verkehrsaufkommen an der Kreuzung vorliegt“, sagt Stricker. Die Anwohner des Kirchwerder Hausdeichs machten da ganz andere Erfahrungen. Bereits seit 2008 weisen sie immer wieder darauf hin, dass der Schulweg gefährlich sei.

Die Christdemokraten arbeiteten daraufhin eine alternative Anbindung aus, die vom Heinrich-Stubbe-Weg aus – in Höhe der Straße In der Ohe-Nord – auf das Schulgelände führt. Sie könnte die Situation auf dem Kirchwerder Hausdeich entschärfen und die Anwohner entlasten.