Hamburg. Die CDU wollte das Projekt stoppen, weil der Umbau zur Fahrradstraße Stellflächen für Autofahrer kostet. Jetzt lenkt die Fraktion ein.

Grünes Licht für den Umbau der Dietrich-Schreyge-Straße. Das lange geplante Projekt im Bezirk Bergedorf war plötzlich zum politischen Zankapfel in Sachen Verkehrspolitik geworden. Jetzt haben sich die Fraktionen jedoch auf einen Kompromiss geeinigt. Damit dürfte auch das gesamte Parkplatzkonzept der CDU endgültig eine Mehrheit in der Bezirksversammlung am Donnerstag finden.

Die Vorgeschichte: Um die Strecke zur Fahrradstraße umzubauen, sollte nicht nur das rumpelige Kopfsteinpflaster glattem Asphalt weichen, sondern auch 22 von 30 Parkplätzen gestrichen werden. Eigentlich schon beschlossene Sache. Doch die Bergedorfer CDU wollte in ihrem Bemühen, möglichst viele Stellplätze im Bezirk zu erhalten, auch den Umbau der Dietrich-Schreyge-Straße noch einmal auf den Prüfstand stellen und fand in den Bergedorfer Sozialdemokraten Verbündete.

Parkplätze in der Dietrich-Schreyge-Straße: Fraktionen einigen sich

In der Dietrich-Schreyge-Straße sollte die Umgestaltung des Bodenbelags auch Radfahrer auf die Straße locken. Diese fahren auf der 150 Meter langen Verbindungsstraße zwischen Vierlandenstraße und Stuhlrohrquartier bisher regelmäßig auf dem Bürgersteig und gefährden dabei Fußgänger. CDU-Politiker André Wegner hatte im Oktober beklagt, dass nun Parkplätze verschwinden sollen, nur weil Radfahrer „nicht über Kopfsteinpflaster fahren wollen“.

Die Christdemokraten beantragten daher im Herbst eine erneute Prüfung des Umbaus und fanden dafür eine Mehrheit im Verkehrsausschuss. Bevor die Bezirksversammlung den Antrag aber endgültig absegnen konnte, grätschte das Bezirksamt dazwischen. Bei einer erneuten Prüfung könnte 2025 mit Sicherheit nicht mehr gebaut werden, andere Projekte müssten vorgezogen werden. Der früheste Termin für einen Umbau der Dietrich-Schreyge-Straße wäre damit der Herbst 2027.

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Angesichts dieser Aussichten haben sich die Fraktionen nun zusammengerauft. „Die Planung zur Dietrich-Schreyge-Straße kann in 2025 umgesetzt werden“, heißt es im erneut geänderten Antrag. Zwei zusätzliche Parkplätze hoffen die Politiker aber noch zu retten. Die Verwaltung soll prüfen, ob zwei Bäume auf der Nordseite der Straße versetzt werden können, um dort Platz für Autos zu schaffen. Der gesamte Umbau der Straße soll 650.000 Euro kosten.

Bei einer Zustimmung in der Bezirksversammlung durch die Fraktionen wird das Bezirksamt außerdem aufgefordert, den Abbau von Parkflächen im Villengebiet auf ein „absolutes Minimum“ zu begrenzen und den Frascatiplatz unbedingt als kostenfreien Parkplatz zu erhalten. Außerdem seien alle Maßnahmen, die zu einer „deutlichen Verringerung“ von Parkraum führen, erst im Verkehrsausschuss mit der Politik abzustimmen.