Hamburg. Aus dem Bus aussteigen ist in Hamburg auch zwischen regulären Stopps möglich. Doch das weiß kaum jemand. Wer davon profitieren könnte.

Größter Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner der Vier- und Marschlande zu Mobilitätsangeboten vor Ort, ist ein verbessertes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Das geht aus dem Abschlussbericht zum Mobilitätskonzept für die Vier- und Marschlande hervor, der im Mai dieses Jahres veröffentlicht wurde. Der Wunsch könnte ein Stück weit in Erfüllung gehen, zumindest dann, wenn ein Antrag der CDU umgesetzt wird, der im jüngsten Regionalausschuss einstimmig auf den Weg gebracht wurde.

Darin schlagen die Christdemokraten vor, dass Busse im Landgebiet in den Abend- und Nachtstunden nicht unbedingt eine Haltestelle ansteuern müssen, um Fahrgäste aussteigen zu lassen, sondern auch ein frei gewählter Zwischenhalt möglich ist. Die Idee ist keineswegs neu: Schon vor fast 20 Jahren hat der Hamburger Verkehrsverbund die Service-Leistung „Aussteigen zwischen den Haltestellen“ eingeführt.

Auf ausgewählten Buslinien, wie etwa in Rahlstedt, kann man seitdem abends ab 19 Uhr auch zwischen den Haltestellen aussteigen. Später wurde das Angebot auf Sonn- und Feiertage ganztägig ausgeweitet. 

Busstopp zwischen den Haltestellen: CDU will Service bekannter machen

Trotzdem ist der Service wenig bekannt, meint Finn Külper von der CDU. Daher soll sich Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann nun bei den zuständigen Verkehrsbetrieben dafür einsetzen, dass der „Bedarfsstopp“ bekannter wird und werktags schon ab 18 Uhr, zumindest in der „dunklen“ Jahreszeit, angeboten wird. In der Februar-Sitzung soll dem Regionalausschuss über das Ergebnis der Bemühungen berichtet werden.

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Um zwischen den regulären Haltestellen auszusteigen, können Fahrgäste dem Busfahrer eine gewünschte Ausstiegsstelle auf der Fahrtroute mitteilen. Damit soll gerade in weniger besiedelten oder schlecht beleuchteten Gebieten die Sicherheit der Fahrgäste, insbesondere älterer Menschen, Frauen und Personen, die etwa wegen ihrer körperlichen oder seelischen Konstitution verwundbarer sind, zu erhöhen. Außerdem können einzelne Fußwege nach Hause dadurch erheblich verkürzt werden.

Konzept hat etwa in Frankfurt eine positive Resonanz erhalten

In anderen Städten wie etwa Frankfurt habe das Konzept eine positive Resonanz erhalten. „Bei besserer Bekanntheit könnte dies auch in den Vier- und Marschlanden und anderen Gebieten außerhalb der Bergedorfer Innenstadt eine sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung der Akzeptanz des öffentlichen Nahverkehrs sein“, ist die CDU überzeugt.