Hamburg. Ein für Übungszwecke im August versenkter Nissan hat den Badesee verunreinigt. Dezernat prüft, wie es zu diesem Fehler kommen konnte.

Der Fund eines versenkten Autos im Hohendeicher See, das am Sonntag (10. November) für starke Verunreinigungen in dem Badegewässer gesorgt hat, wird vermutlich ein Nachspiel haben: Wie ein Sprecher der Polizei jetzt auf Nachfrage bestätigt, ist der Vorfall „Gegenstand von Untersuchungen des Dezernats Interne Ermittlungen“. Es geht darum, wer Verursacher der „anzunehmenden Gewässerverunreinigung“ ist. Denn das Fahrzeug war von der Polizei selbst versenkt worden – zu Übungszwecken.

Taucher der Billstedter Feuer- und Rettungswache waren am Sonntag auf das Auto gestoßen, als sie zu einer Übung in das trübe Wasser stiegen. Ziel dieses Trainings war eigentlich der Test neuer Funkgeräte. Obwohl in dem Fahrzeug keine Menschen saßen, gab es großen Alarm. Denn aus dem Auto, an dem sich bereits Muscheln und Krebse angesiedelt hatten, traten Öl und Kraftstoff aus.

Polizei: Dezernat Interne Ermittlungen ermittelt nun wegen Gewässerverunreinigung

Eine schillernde Lache breitete sich auf dem Wasser aus. Kurz nach 11 Uhr am Sonntagvormittag kamen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hohendeich mit einem Löschfahrzeug und einem Kleinboot den Billstedtern zu Hilfe. Höhe der Surfschule am Overwerder Hauptdeich zogen sie den Kleinwagen mithilfe einer Seilwinde aus dem Wasser. Damit sich nicht weiteres Öl und Benzin auf dem Badesee ausbreiten konnten, wurden meterlange Schlängel ausgelegt, die die Flüssigkeiten absorbieren können. Anschließend kam ein Abschleppwagen zum Einsatz, der nicht nur den geborgenen Nissan Micra, sondern auch die Ölschlängel mitnahm.

Feuerwehr birgt Auto aus Hohendeicher See
Sonntagmittag: Feuerwehrleute bergen den Nissan Micra aus dem Hohendeicher See. © bgz | Leimig Christoph

Während der Einsatz für die Feuerwehr Hamburg damit beendet war, geht die Arbeit für die Polizei nun erst richtig los. Denn wie konnte es geschehen, dass die Betriebsstoffe des Autos nicht zuvor abgelassen wurden? Und welche Auflagen gelten eigentlich für solche Übungsszenarien in einem Badegewässer?

Tauchergruppe der Polizei trainiert regelmäßig im Hohendeicher See

Darauf gibt die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen zwar keine Antwort. Jedoch übe die Tauchergruppe der Polizei am See regelmäßig „an dort in das Wasser eingebrachten Fahrzeugwracks“, so ein Sprecher. Und weiter: „Seit August dieses Jahres lag dort zu diesem Zweck ein von der Polizei auf Grund abgelassenes Fahrzeug, damit anhand realistischer Rahmenbedingungen verschiedene Rettungsszenarien trainiert werden können.“

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Dieses Auto sei „hierfür von der Tauchergruppe bei der Landespolizeiverwaltung geordert worden“. Es sollte „sichergestellt sein, dass der Wagen für diese Trainingswecke vorbereitet und insbesondere betriebsstofffrei ist“. Warum es „augenscheinlich eine nicht bestimmte Menge einer mutmaßlich ölhaltigen Substanz verloren“ habe, sei nun Gegenstand der laufenden Ermittlungen.