Hamburg. FF Curslack feiert 25-jähriges Bestehen ihrer Nachwuchsabteilung. Warum die Jugendfeuerwehr für sie das „schönste Hobby der Welt ist“.

Die Aufregung war den Kindern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Curslack ins Gesicht geschrieben, als diese für den ranghöchsten Gast ihres 25-jährigen Jubiläums, Jan Peters, Stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, Spalier standen. Zur Feierstunde hatten Wehrführer Frank Meyer (53) mit Jugendfeuerwehrwartin Lydia Oehlmann (37) in die Aula der Schule Curslack-Neuengamme geladen.

Die Aula war vollbesetzt, mit ranghohen Feuerwehrleuten Hamburgs, dem Wehrführerkreis Vierlande, den Eltern der jungen Feuerwehrleute, Sponsoren und Gästen aus anderen Wehren. Jugendfeuerwehrwartin Lydia Oehlmann und ihr Stellvertreter Sven Manthey (46) betreuten die Jugendlichen, die den Ablauf des Festes gut strukturiert hatten.

Stellvertretender Amtsleiter der Hamburger Feuerwehr gratuliert der Jugendfeuerwehr

„Ich bin selber vor 25 Jahren zur Jugendfeuerwehr gekommen und war eines der Gründungsmitglieder, jetzt betreue ich die 20 Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren, darunter fünf Mädchen. Ich finde es wichtig, den Jugendlichen zu zeigen, dass es nicht nur Krieg und böse Menschen gibt, sondern wir gemeinsam als Team Gutes tun können,“ so Lydia Oehlmann, „Außerdem ist die Jugendfeuerwehr cooler und besser, als immer nur vor dem Fernseher zu sitzen.“ Natürlich freut sich die Jugendfeuerwehr über neue Mitglieder, derzeit gibt es jedoch eine Warteliste.

Jugendfeuerwehr Curslack
Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Curslack sitzen bei der Jubiläumsfeier in der ersten Reihe. © Gabriele Kasdorff | Gabriele Kasdorff

Alexander (15) ist seit drei Jahren dabei: „Ich habe Spaß dabei, mag die Kameradschaft und außerdem lernt man hier viel, um im Ernstfall helfen zu können. Und vielleicht werde ich später hauptberuflich zur Feuerwehr gehen.“ Ähnlich denkt die 16-jährige Johanna, deren Vater bereits in der Feuerwehr ist und die sich ebenfalls vor drei Jahren dazu entschieden hat: „Es macht Spaß im Team etwas zu machen und beruflich gehen meine Gedanken auch in diese Richtung.“

Auch gemeinsames Waschen der Fahrzeuge ist Zeil der gelebten Kameradschaft

Tjell ist mit seinen elf Jahren der Jüngste in der Jugendabteilung: „Ich bin seit eineinhalb Jahren dabei, weil ich die Feuerwehr mag und eigentlich meine ganze Familie bei der Feuerwehr ist. Die Übungen und Wettkämpfe finde ich toll.“ Die gelebte Kameradschaft und gemeinsame Trainingseinheiten, aber auch das regelmäßige gemeinsame Waschen der Fahrzeuge auch über die Abteilungen hinaus, machen die Jugendfeuerwehr zu einem Erlebnis.

Jugendfeuerwehr Curslack
Jan Peters, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, fand als ranghöchster Feuerwehrmann bei der Feierstunde anerkennende Worte für die Feuerwehr Curslack und ihre Jugendabteilung. © Gabriele Kasdorff | Gabriele Kasdorff

Hier begegnen sich Einsatzabteilung und Jugendwehr, dieses Miteinander, sich gegenseitig kennenlernen und zu wissen, mit wem man es zu tun hat, war auch eines der wesentlichen Ziele der Gründer der Jugendfeuerwehr, wie Mitbegründer Ingo Meyer betonte. Er wurde der erste Jugendfeuerwehrwart vor 25 Jahren und berichtete: „Damals war es noch die totale Ausnahme, dass Mädchen bei der Feuerwehr mitmachten, aber bei uns waren von Anfang an Mädchen dabei.“

Einsatzabteilung rekrutiert großen Teil seiner Mitglieder aus der eigenen Jugendabteilung

Wehrführer Frank Meyer weiß den Wert der Jugendwehr zu schätzen, schließlich rekrutiert die Einsatzabteilung einen großen Teil seiner Mitglieder aus der eigenen Jugendabteilung. Wehrführer Meyer erinnerte auch an die Wochenendreise nach Berlin, anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr Curslack. Die gesamte Jugendwehr mit Betreuern wird auch in 2025 eine gemeinsame Reise antreten, Meyer dazu: „Wohin es gehen wird, erfahren die Kinder und Jugendlichen erst bei der Anreise zum Ziel. Das wird wieder eine große Überraschung werden. Genauso wie bei der Reise nach Berlin, erst auf dem Hauptbahnhof sahen alle, wohin es ging.“

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Der Stellvertretende Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, Jan Peters (59) wurde mit herzlichem Beifall begrüßt, deutlich wurde, dass er trotz seines Ranges „einer von ihnen“ geblieben ist. Bereits mit acht Jahren lief Peters bei seiner Feuerwehr in Barmbek mit, und legte eine in heutiger Zeit kaum vorstellbare Karriere hin, wie Gunnar Peters, Landesbereichsführer Vertreter und Stabsleiter FF03, betonte. Jan Peters hob das gelebte Wir-Gefühl in Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung der Feuerwehr sowie Ehrenabteilung hervor: „Es heißt bei euch immer, das haben wir gemeinsam gemacht und es wird nicht betont, was schiefgegangen ist.“

Landesjugendfeuerwehrwart kommt direkt aus Shanghai nach Curslack

Gunnar Peters lobte die Gründung der Jugendfeuerwehr in politisch schweren Zeiten vor 25 Jahren mit den Worten: „Die Jugend ist unsere Zukunft.“ Kai Winter, Landesjugendfeuerwehrwart, der extra von einem Besuch bei der Partnerfeuerwehr in Shanghai am Samstagmorgen per Flugzeug angereist war, sprach den Anwesenden aus dem Herzen, als er strahlend sagte: „Jugendfeuerwehr ist das schönste Hobby der Welt.“