Hamburg. Querung der Dove-Elbe in Höhe der Tatenberger Schleuse wird in den kommenden Jahren erneuert. So liegen die Arbeiten im Zeitplan.

Um die Verbindung zwischen Tatenberg und Moorfleet aufrechtzuerhalten, lässt der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) seit dem Frühjahr eine zweite Brücke auf Höhe der Tatenberger Schleuse errichten. Der Verkehr soll dort stets die Möglichkeit haben, die Dove-Elbe zu queren – selbst wenn die Tatenberger Brücke abgerissen wird. Die Schäden an dem Anfang der 1950er-Jahre errichteten Bauwerk sind mittlerweile so groß, dass ihre Tragfähigkeit eingeschränkt ist: Eine neue Brücke muss her.

Abriss der alten und Einbau der neuen Brücke auf Höhe der Schleuse sind aber erst möglich, wenn die Behelfsbrücke fertiggestellt ist. Die Arbeiten schreiten voran, selbst wenn es Verzögerungen bei der Gründung gegeben hat. Die erforderlichen Spundbohlen mussten eingepresst werden, und trotz Einsatz einer zweiten Presse konnte der geplante Zeitablauf nicht eingehalten werden, erklärt LSBG-Sprecher Henning Grabow.

Behelfsbrücke in Tatenberg soll ab September 2025 für den Verkehr freigegeben werden

Das habe aber nicht zur Folge, dass der gesamte Ablauf der Bauarbeiten ins Stocken geraten wäre. Denn derzeit würden dafür bereits Arbeiten vorgezogen, die eigentlich für das Jahr 2025 geplant waren, erklärt der Sprecher. Nachdem bereits die Schalung der Stahlbetonfahrbahn in den Zufahrtsrampen zur Behelfsbrücke hergestellt wurde, würde derzeit die Bewehrung der Stahlbetonfahrbahn eingebaut, erklärt der LSBG-Sprecher auf Nachfrage. In den nächsten Arbeitsschritten erfolgt die Betonage der Stahlbetonfahrbahn, die Herstellung der Überfahrten von Stahlbetonfahrbahn zur Straße.

Die Herstellung der Bohrpfahlgründung und Brückenauflager der Behelfsbrücke ist für das kommende Frühjahr vorgesehen. Der Einhub der Behelfsbrücke ist zum jetzigen Zeitpunkt etwa für Mai nächsten Jahres geplant. Dann ist damit zu rechnen, dass die Tatenberger Brücke ein Wochenende lang für den Verkehr voll gesperrt wird. Bis zum Ende der Bauarbeiten soll es voraussichtlich fünf Vollsperrungen geben, die jeweils 55 Stunden andauern sollen. Im kommenden Sommer sollen noch die provisorischen Leitungstrassen auf der Behelfsbrücke verlegt werden, bevor der Verkehr darüber geführt werden kann. „Nach wie vor gehen wir davon aus, dass die Behelfsumfahrung bis September 2025 in Betrieb genommen wird“, sagt Henning Grabow.

Ab Weihnachten gibt es eine hochwasserschutzbedingte Baupause

Noch bis Ende des Jahres müssen Verkehrsteilnehmer damit rechnen, dass sie bei ihrer Fahrt über die Brücke noch einmal vorher anhalten müssen. Denn derzeit geht es nur einspurig über die Brücke. Die Verkehrsführung mit Ampelschaltung dauert zunächst bis 20. Dezember an. „Dann gibt es eine hochwasserschutzbedingte Baupause“, erklärt Henning Grabow. In dieser Pause wird der Verkehr zweispurig an der Baustelle vorbei geführt. Wann die Ampelschaltung wieder aktiviert wird, steht noch nicht final fest. Es würde vom Baufortschritt abhängen, ob die heutige Verkehrsführung zum März oder April 2025 wieder aktiviert werden kann, erklärt der Sprecher.

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Die einspurige Verkehrsführung hatte in diesem Jahr schon mehrfach für Frust und angespannte Nerven bei Verkehrsteilnehmern gesorgt, weil sich der Verkehr aufgrund der Ampelschaltung auf beiden Seiten der Brücke weit zurückstaute. Wartezeiten von bis zu einer Stunde seien unzumutbar, kritisierte auch die Bergedorfer Lokalpolitik, die sich dafür einsetzte, die Schaltung der Lichtsignalanlage mit der festen Ampel am Brennerhof/Moorfleeter Deich besser abzustimmen. Ein wenig Geduld werden Verkehrsteilnehmer an der Stelle aber noch beweisen müssen. Denn bis die Arbeiten komplett abgeschlossen sind, werden noch Jahre vergehen: Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Ende 2027 vorgesehen.