Hamburg. Beate Elerts Malschule wird von vielen Schülern schon seit Jahren besucht. Frauen, Männer und Kinder können sich ausprobieren.
Die Schüler und Schülerinnen von Beate Elert sind ihrem Malhaus am Freegen 5 in Fünfhausen besonders treu: Die meisten von ihnen greifen in der Malschule schon seit Jahren zu Pinsel, Farbe und Zeichenstift. Sie können bei der Arbeit an ihren Bildern entspannen, finden im Malhaus Entschleunigung vom Alltag. Am Sonnabend, 19. Oktober, präsentieren sie ihre Arbeiten aus den vergangenen zwölf Monaten im Fährhaus Tatenberg.
„Ich habe hier vor zwölf Jahren mit dem Malen begonnen. Damals war ich nervlich belastet, war das Malen für mich eine Art Therapie“, sagt Christel Reymers. „Es entspannt mich, denn wenn ich durch die Tür des Malhauses trete, bleiben alle Sorgen draußen“, fügt sie hinzu. Bärbel Lambert ist auch seit zwölf Jahren Malschülerin in Fünfhausen. Sie ist die „dienstälteste“ in der Donnerstag-Gruppe. „Man lernt immer noch dazu, denn Malerei ist ein weites Feld“, sagt sie. Barbara Schlüter ergänzt: „Die Zeit vergeht beim Malen wie im Fluge. Plötzlich sind zwei Stunden weg.“ In einer anderen Gruppe sei eine Rentnerin aus Kirchwerder, die bereits seit 19 Jahren ihre Schule besucht, berichtet Beate Elert. Sie unterrichtet derzeit 25 Schüler. „Sie wechseln auch innerhalb der Gruppen“, sagt die Schulleiterin. „Wenn jemand etwa am Dienstag mal keine Zeit hat, ist er dafür am Montag dabei.“
Schüler finden in Beate Elerts Malhaus in Fünfhausen Entschleunigung und Entspannung
In der Donnerstag-Gruppe sind ausschließlich Frauen, doch auch Männer malen in Fünfhausen Bilder in Öl und Acryl und fertigen Zeichnungen an. „Aber sie sind in der Minderheit“, sagt die Leiterin. Die fünf Frauen aus der Donnerstag-Gruppe kommen alle aus Bergedorf, die meisten aus den Vier- und Marschlanden, eine (Christina Lührs) aus Börnsen. Sie malt derzeit eine Feuerwache. „Das Bild ist für meinen elfjährigen Enkel“, sagt die Hausfrau. Ihre Malvorlage stammt aus einem Computerspiel ihres Enkels.
Die anderen Frauen malen eine Brücke über einem Bach in einem herbstlichen Wald, bunte Schirme in Hamburger Schietwetter oder ihren Hund, einen Retriever. „Eine andere Schülerin hat einen Klapperstorch gemalt. Neben ihm sind Drohnen zu sehen, die ein Baby im Schlepptau haben“, sagt die Leiterin. Das Bild entstand zum diesjährigen Sonderthema „Gestern und heute“. Dem Thema widmet sich aktuell auch Barbara Schlüter. Sie hat mit Acrylfarben die Original-Schriftzüge von Horten, Hertie und Karstadt gemalt. Daneben wird sie eine Wolke platzieren, aus der Pakete fallen. „Die alten Kaufhäuser lösen sich in Wohlgefallen auf. Es gibt kein Kaufhaus mehr, in dem man etwa einen Sparschäler oder Töpfe kaufen kann – nur noch Bestellmöglichkeiten im Internet. Selbst kleine Dinge für 1,99 Euro werden in riesigen Kartons von Paketdiensten nach Hause geliefert“, sagt die Künstlerin.
In allen vier Malgruppen, darunter eine für Kinder, sind noch Plätze frei
Die Schüler können malen, was sie wollen. „Sie können ein Bild zu dem jeweiligen Sonderthema malen oder etwas ganz anderes“, sagt Beate Elert. Sie selbst malt in den Gruppen nicht, sondern gibt auf Wunsch gern Tipps, Anregungen und Hilfeleistung.
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Für alle vier Malgruppen sind noch Plätze frei. Die Donnerstag-Gruppe trifft sich zwischen 9.30 und 11.30 Uhr, die Montag-Gruppe zu wechselnden Uhrzeiten und die Dienstag-Gruppe von 18 bis 20 Uhr. Es gibt auch eine Kinder-Gruppe, die sich im Zwei-Wochen-Rhythmus dienstags, 16 bis 17.30 Uhr, trifft. Das nächste Treffen ist am 1. Oktober. Die Kurse für Kinder umfassen vier Einheiten. Kosten: 100 Euro. Erwachsene zahlen für vier Doppelstunden im Monat insgesamt 76 Euro. Internet: malhaus.de.
Malhaus-Künstler zeigen ihre Arbeiten im Fährhaus Tatenberg
Die Ausstellung am Tatenberger Deich 162 startet um 14 und endet um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Gezeigt werden Bilder aller Malhaus-Künstler, die seit der Ausstellung im Herbst 2023 entstanden sind. Das Fährhaus-Team hat Speisen und Getränke in großer Auswahl für die Besucher parat.