Moorfleet. Engpass auf der A1 in Fahrtrichtung Bremen verschwindet bald. Langfristig kommen auf der A1 größere Behinderungen auf Autofahrer zu.

Die Bilder der motorisierten Blechlawinen im Bereich Moorfleet direkt an der Norderelbbrücke wiederholen sich Tag für Tag: Vor allem in Fahrrichtung Bremen staut sich auf der A1 an dieser Stelle der Verkehr, müssen Autofahrer mehr Zeit für das Erreichen des Fahrziels einkalkulieren. Die Nordelbbbrücke steht zwar nach dem Brückeneinsturz von Dresden vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. Jedoch sind die Untersuchungen und die Verbannung des Schwerlastverkehrs auf dem Bauwerk nach Angaben der Autobahn GmbH nicht ursächlich für die Dauerstaulage.

Das liegt hingegen an der Deckschichtsanierung der A1 im Bereich Moorfleet, die am 23. September abgeschlossen sein soll – vorbehaltlich witterungsbedingter Einflüsse: „Aufgrund der Arbeiten gibt es zurzeit einen Fahrstreifen weniger zwischen der Anschlussstelle Moorfleet und der Norderelbbrücke in Richtung Süden“, ordnet ein Sprecher der Autobahn GmbH aufklärend ein. Auf der Brücke selbst gebe es indes keine Fahrspurbeschränkungen in beide Richtungen – diese habe es lediglich in der vergangenen Woche aufgrund der „notwendigen Messungen an den entdeckten Schadstellen“ gegeben.

A1 Hamburg: Ende der Staus vor der Norderelbbrücke in Sicht – vorerst

Die aktuellen Messungen seien abgeschlossen, möglicherweise haben die Experten noch in dieser Woche die Auswertung fertig. Erst danach könne überhaupt eine valide Aussage darüber getroffen werden, ob und mit welchem zeitlichen Horizont ein Sanierungsplan für die Nordelbbrücke aufgestellt werden müsse, so der Sprecher.

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Das Bauwerk wurde in den Jahren 1959 bis 1963 als vierstreifige Fahrbahn (je zwei pro Richtung) konzipiert. Was auch ein Indiz dafür liefert, dass die Planungen von damals keinesfalls für heutige Verkehrsflüsse ausreichen: Zwar wurde zwischen 1984 und 1986 die Norderelbbrücke umgebaut, Seile und Pylone abgebaut, eine neue Seilüberspannung geschaffen und somit Platz für eine dritte Fahrspur pro Richtung.

Norderelbbrücke: Bis zum Jahr 2030 muss sie noch mehr aushalten

Doch Verkehrsmengen wachsen weiter: Gegenwärtig überqueren 136.000 Fahrzeuge täglich die Nordelbbrücke. Davon sollen 21 Prozent Schwerlastverkehr (über 40 Tonnen) sein. Die Tendenz bei diesen Werten ist ansteigend. Experten rechnen im Jahre 2030 mit 160.000 Fahrzeugen täglich und einem Schwerlastanteil, der die 27-Prozent-Marke ankratzt. Um das bewältigen zu können, müssen nach Angaben der Autobahn GmbH die A1 zwischen den Anschlussstellen Hamburg-Südost und Hamburg-Harburg, die Norderelb- sowie Süderelbbrücke als auch das Autobahndreieck Norderelbe zwingend ausgebaut werden.