Hamburg. Nachhaltigkeit und Mitmachangebote stehen im Vordergrund. Nicht nur Schnäppchenjäger kommen auf ihre Kosten. Was alles geplant ist.
Der Gedanke der Nachhaltigkeit steht im Vordergrund, doch Mitmachangebote, Spaß und gute Gespräche sollen nicht zu kurz kommen: Am Sonnabend, 21. September, steigt an der Holzhude 1 in Bergedorf das Körberhausfest. Alle Kooperationspartner von Körber-Stiftung und Bezirksamt in dem Bergedorfer Treffpunkt machen von 10 bis 14 Uhr mit.
Das Element, welches den Grundgedanken des Festes wohl am deutlichsten unterstreicht, ist die Kleidertauschparty von Engagierten der Körber-Stiftung und Studierenden im Körber-Saal (1. Stock). Ab 10 Uhr können ungetragene oder gut erhaltene Kleidungsstücke - egal ob für Frauen, Männer oder Kinder - abgegeben werden, ab 11 Uhr darf getauscht werden. Wer etwas mitgebracht hat, bekommt ein Vorzugskärtchen.
Bergedorf: Körberhausfest mit Kleidertauschparty und Flohmarkt
Ein Limit, wie viel Teile jeder abgeben und wieder mitnehmen darf, gibt es nicht. Doch eine „Grabbeltisch-Atmosphäre“ soll nicht entstehen, versprechen Sarah Schneider und Jo Sense. Die studentischen Hilfskräfte bei der Körber-Stiftung haben schon mehrfach Kleidertausch gefeiert und wissen genau, wie Tischreihen und Kleiderstände aufgestellt werden müssen: „Alles soll wie ein kleiner Laden wirken“, sagt Sarah Schneider. Zum Ambiente gehört auch, dass Umkleidekabinen und Spiegel vorhanden sind.
Und wenn doch etwas liegen bleibt? Ab 14.30 Uhr dürfen auch diejenigen zugreifen, die nichts mitgebracht haben. „Alles, was übrig bleiben sollte, wird sortiert und an die Organisation Textiltiger gespendet. Nur ein wirklich geringer Teil wird weggeworfen“, weiß Jo Sense.
Textilwerkstatt mittendrin! verkauft Taschen aus recycelten Bauplanen
Das Bezirksamt zieht seinerseits nach – mit dem ersten Indoor-Flohmarkt im Gebäude an der Holzhude 1. Auf der Fläche im 2. Stockwerk sind 50 Stände fest vergeben. „Wir haben keine Standgebühr genommen, jeder bekommt drei Meter Platz“, sagt Lena Stich, Kulturbeauftragte für Bergedorfs Verwaltung im Körberhaus. „Wenn es gut wird, machen wir es auf jeden Fall wieder.“ Das gilt auch für die Kleidertauschparty.
Alle machen mit, überall ist etwas los. So auch im Foyer im Erdgeschoss: Dort wird die Kreativ- und Textilwerkstatt mittendrin! unter Leitung von Elisabeth Graf-Frank ihre genähten Erzeugnisse anbieten und verkaufen. Verarbeitet wurden extra für diesen Anlass die recycelten Bauplanen des Körberhauses und zwar zu Lunchbags, Shopping- und Kosmetiktaschen sowie Federtaschen. mittendrin! schreibt Upcycling und Berufsvorbereitung für Frauen, die aufgrund von Fluchtgeschichte oder psychischer Überlastung nicht arbeiten können, ganz groß.
Körberhausfest: Bücherhalle stellt eine Buttonmaschine auf
Die Bücherhalle Hamburg animiert zur Kreativität, hat eine Buttonmaschine aufgestellt, Stofftaschen können bedruckt und an einem vorher geheim gehaltenen Spiel teilgenommen werden. Mitarbeiter der Volkshochschule laufen mit Bauchladen herum, laden Gäste zum Quiz ein, haben Fragen und Gewinne dabei.
Der Seniorenbeirat lädt zum Klönschnack ein. Dort können auch kompliziertere Alltagsprobleme besprochen werden. Einen Klönschnack mit Kaffee und Kuchen bereitet auch die Awo Bergedorf vor, hinzu kommen bei ihr eine Bastelaktion und ein kleiner Basar mit Produkten der Handarbeitsgruppe. Die Freiwilligenbörse darf mit einem Infostand in der ersten Etage nicht fehlen.
Und die Verantwortlichen des Lichtwarktheaters bitten hinter und auf die Bühne, zeigen Backstage, was normalerweise nur Schauspielern und Theatertechnikern vorbehalten bleibt. Anmeldung für den Blick hinter die Kulissen am Empfang.
Café Schmidtchen backt mit Besuchern Pizza und Waffeln
Das sei keinesfalls ein Fest mit dem erhobenen Zeigefinger, betont Lena Stich: „Alle Organisationen im Haus bemühen sich, ressourcenschonend zu arbeiten“, sagt sie und meint damit Büropraktiken vom Desk Sharing bis hin zum Einsparen von Papierausdrucken. „Die Frage, wie wir unser Klima schützen können, ist zum Beispiel Thema in jeder Hausrunde mit allen Organisationen“, erzählt Lena Stich – und daraus entstand der Gedanke, das Ganze als Körberhausfest zu zelebrieren.
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Alle Angebote und der Eintritt sind kostenlos, nur Essen und Trinken im Café Schmidtchen müssen bezahlt werden. Das Schmidtchen hat aber noch eine Besonderheit in petto: Freiluft auf der Terrasse werden Regenbogenwaffeln und Pizza gemeinsam mit den Gästen gebacken sowie Sandjammer, Wurfgeschosse aus Sand, geformt.