Hamburg. Landwirtschaftskammer Hamburg verleiht Werner Sannmann als erstem Vertreter der grünen Branche Ehrenurkunde. Wie es dazu kam.
„Unser Jubilar hat einen Beruf, der in unserer Runde einmalig ist.“ Mit diesen Worten beginnt Wolfgang Bierkarre, stellvertretender Vorsitzende der Gruppe Altmeister Bergedorfer Handwerk (ABH), seine Rede bei der Vergabe des Goldenen Meisterbriefs an Landwirtschaftsmeister Werner Sannmann. Erstmalig hatte die Landwirtschaftskammer Hamburg nämlich den Goldenen Meisterbrief an einen Vertreter der grünen Branche überreicht – eine Premiere in ganz Hamburg.
In anderen Bundesländern gibt es viele Landwirtschaftsmeister mit Goldenem Meisterbrief, die direkt von den zuständigen Kammern verliehen werden. Nun zieht die Hansestadt nach. Die ABH, ein lockerer Zusammenschluss von Handwerksmeistern (aktiv oder im Ruhestand) aus Bergedorf, hat sich vor etwa zehn Jahren zusammengeschlossen. Ziel der Gruppe ist die Förderung des Austauschs der verschiedenen Gewerke. Einen Zusammenschluss von Altmeistern gibt es bundesweit kein zweites Mal. Die ABH verleihen auf ihren Mitgliedertreffen den Goldenen Meisterbrief an diejenigen Handwerksmeister, die mindestens 50 Jahre im Besitz des Meisterbriefes sind. Für Landwirtschaftsmeister Werner Sannmann hat der Vorstand der ABH die Verleihung des Goldenen Meisterbriefes bei der Landwirtschaftskammer Hamburg angefragt und damit den Stein für die Ehrung ins Rollen gebracht.
Werner Sannmann erhält als erster Vertreter der grünen Branche Goldenen Meisterbrief
Werner Sannmann (74) schließt als angehender Landwirt 1969 erfolgreich seine Gehilfenprüfung ab. Im elterlichen Gartenbaubetrieb in Moorfleet und in einem Fremdbetrieb sammelte er drei Jahre lang erste Berufserfahrungen. Dann arbeitet er auf einem Hof in Schleswig-Holstein, bevor er Anfang der 1970er-Jahre eine Hamburger Meisterschule besucht. 1974 besteht er dort erfolgreich die Prüfung. Fortan arbeitet der junge Landwirtschaftsmeister für das Harburger Bezirksamt im Stadtpark Harburg, kümmert sich dort um die Grünflächen der Stadt.
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1979 legt er seine zweite Meisterprüfung im Bereich Garten- und Landschaftsbau ab, darf sich von nun an auch Gärtnermeister nennen. In den folgenden Jahren arbeitet Sannmann auf den Friedhöfen Langenbek, Ohlsdorf und zuletzt in Schiffbek, bis er 2015 in den Ruhestand geht.
Sannmann engagiert sich seit Jahrzehnten in verschiedenen Ehrenämtern
Doch von Ruhe kann nicht wirklich die Rede sein: Sannmann engagiert sich seit Jahrzehnten in verschiedenen Ehrenämtern. 36 Jahre lang war er in der Freiwilligen Feuerwehr tätig, davon lange Zeit in Führungspositionen. Seit 2009 ist er Mitglied im Kirchengemeinderat Ochsenwerder, dessen Vorsitzender er seit acht Jahren ist. Zudem singt Sannmann in zwei Chören im Landgebiet, mit denen er schon die halbe Welt bereist hat. Außerdem ist es ihm wichtig, Zeit mit seiner Familie und seinen Freunden zu verbringen. Und: Er genießt er seinen Garten, in dem der Profi gern noch seinen „grünen Daumen“ einsetzt.